MEDIENKUNST IN BERLIN

Ankündigung einer Ausstellung:

Der Schweizer Medienkünstler Matthias A. K. Zimmermann, über den GamesArt schon mehrfach berichtete und sogar eine Spezialserie mit seinem Werken ins Leben gerufen hat, wird nun im Computerspielemuseum Berlin mit einer monographischen Sonderausstellung gewürdigt. Die Ausstellung beginnt mit einer Vernissage am 22. Mai 2013 um 18:00 Uhr und endet am 08. Juli 2013 mit den regulären Öffnungszeiten. Bei dieser grandiosen Ausstellung seiner Kunstwerke, haben wir es uns nicht nehmen lassen, dem Künstler ein paar eigene Zeilen über seine Werke, dass Ausstellungskonzept und das Computerspielemuseum zu entlocken.

Matthias Zimmermann

Das Computerspielemuseum
Das Computerspielemuseum Berlin eröffnete 1997 die weltweit erste Ausstellung zur digitalen interaktiven Unterhaltungskultur und hat somit das digitale Spiel sehr früh als ein bedeutendes Kulturgut unserer Zeit erkannt. Heute ist es das weltweit grösste Museum für Computerspiele. In einer Dauerausstellung die den Titel «Computerspiele. Evolution eines Mediums» trägt, erfährt der Besucher einen historischen Abriss über die Entstehung der Rechenmaschine, des Computers und die daraus hervorgegangenen Spiele, die für den Besucher interaktiv erlebbar sind. Sein Standort an der Karl-Marx-Allee wirkt bilderbuchhaft, denn der Blockbau in dem das Museum untergebracht ist, assoziiert durch seine geometrische Architektur und Backsteinwände Texturen aus Retrospielen und könnte die Hinderniskulisse eines Jump’n’ Run-Levels sein.

Die Sonderausstellung
Die mir gewidmete monographische Sonderausstellung «MODELL-WELTEN – Gemälde von Matthias Zimmermann», setzt dem interaktiven, bewegten Teil dieser Dauerausstellung einen Ruhepol entgegen. Meine Arbeiten zeigen frei erfundene Computerspiele anmutende Räume, die teilweise und sehr versteckt auf Videospiele referieren. Meine gezeigten Werke behandeln die Aspekte: «Virtualität», «Raummaschine» und «Baukasten». Hier wird deutlich, dass meine Bilder stark reflexive Arbeiten darstellen, welche die digitale Kultur analysieren, hinterfragen und letzten Endes in ein visuelles Konzept einflechten. Anders als bei Computerspielen sind meine Bilder unbeweglich und das darin zu erahnende Geschehen eingefroren. Interaktion erfolgt durch die Fantasie des Betrachters, der sich gedanklich in die grossformatigen Bilder hinein versetzt, um auf diese Weise eine Bewegung zu erreichen.

Ein «Digitales Universum» als Ruhepol im Museum
Der Ausstellungsraum meiner Werke kann als Ruhepol dieses Museums verstanden werden. Dieser wird komplett in schwarzer Farbe umgestrichen, durch Lichtspots ausgeleuchtet und mit pixilierten Sternen bestückt, um den Äther eines «Digitalen Universums» zu assoziieren. Somit wird ein weiterer wichtiger Aspekt digitaler Räume aufgegriffen, nämlich die Simulation; denn Computerspiele simulieren und abstrahieren Wirklichkeit. Das szenographische Konzept vom Ausstellungsraum kehrt dieses Prinzip um und simuliert einen digitalen Raum der dem Sternenhimmel des Ausstellungsplakats nachempfunden ist. Auf diese Weise wird im metaphysischen Sinne Virtualität in die Realität verortet und der Besucher auf sinnliche Weise in einen digitalen Raum überführt. Videospiele mit Ruhe zu verbinden scheint mir gleichsam ein wichtiger Aspekt zu sein, da viele Menschen spielen um in einen Modus der Entschleunigung vor der alltäglichen Hektik abzugleiten. Ruhe stellt auch in meinen Bildern ein zentrales Thema dar, weswegen der Japanische Garten eines meiner Hauptmotive ist, das Kontemplation in einem Geflecht aus technologischer Stadtzivilisation ausstrahlt.

Game Design und Medienkunst
Videospiele vereinen auf faszinierende Weise Ludologie und Höchstleistungen digitaler Technik. Diese Errungenschaft setzte ich in einen medienkünstlerischen Kontext der Bestehendes hinterfragt, umdeutet und auf ungewohnte Weise neu zusammensetzt. Hinsichtlich ihres Entstehungsprozesses sind meine Bilder Ausdruck dafür, dass 2D und 3D Programme für Game Design nicht nur der Entwickelung von Computerspielen vorbehalten sind, sondern auch für künstlerische Strategien, wie ich sie praktiziere, von großem Interesse sind. Es ehrt mich, dass das Computerspielemuseum Berlin meine vielschichtige Auseinandersetzung mit dem digitalen Spiel erkannt hat und mein Werk mit dieser Sonderausstellung würdigt.

Vielen Dank an Matthias A. K. Zimmermann für seine Worte und auf der folgenden Seite finden sich weitere Angaben zur Ausstellung, so wie das offizielle Ausstellungsplakat, dass Euch eine eindrückliche Vorschau gibt.

SONDERAUSSTELLUNG IM COMPUTERSPIELEMUSEUM BERLIN

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Autor: Davis Schrapel

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