The Last of Us schlug bei seiner Erstveröffentlichung ein wie eine Wucht — und das nicht nur bei mir persönlich (eindeutig nachzulesen in meinem Test zur PlayStation 3 Version: ZOOM – The Last of Us). Selbst die Feuilletons renommierter Periodika konnten sich keinesfalls der Wirkung des Einschlags entziehen. So groß war die Wirkung, die dieses eine Survial-Action-Game bei Erscheinen entfesselte, und welches von diesem einem Entwicklerstudio namens Naughty Dog, das scheinbar alles zu purem (Videospiel-)Gold macht, kreiert wurde. Prädikat besonders wertvoll, so oder so ähnlich lautete der allgemeine Tenor. Und über 200 Game of the Year-Awards attestieren The Last of Us als eines der besten Games der jüngeren Videospielgeschichte zu gelten.

„The Last of Us (Remastered) ist nach wie vor das beste Spiel, das ich bisher spielen durfte.“

Doch The Last of Us ist so viel mehr als nur ein Videospiel. Zeigt es doch eindeutig, das Games so viel mehr sein können als bloß, nun ja, Spiele. Wie lang wird diese Debatte über die Frage, ob Games als Kulturgut gelten sollten, denn noch gehen? Man weiß es nicht. Aber mit The Last of Us, und umso mehr mit The Last of Us Remastered für die PlayStation 4, als eines der Paradebeispiele der intellektuellen Bedeutung von interaktiver Unterhaltungssoftware, sind wir doch ein ganzes Stück weitergekommen. Sei es nur das wundervolle Storytelling, das weniger über „irgendwie irgendwas mit Zombies“, als vielmehr über Zwischenmenschliches erzählen will, und gleichzeitig über die Entwicklung einer Beziehung zwischen zweier sich zunächst noch fremden Menschen.

WAS STECKT DRIN IN DER REMASTERED VERSION

Was sofort ins Auge sticht, sind die großen und kleinen grafischen Verbesserungen. 1080p Auflösung und 60fps sind schon eine mächtig feine Sache. Zu jeder Zeit kann man auch nach Belieben das Spiel in konstanten 30fps über den Bildschirm flimmern lassen — was dann mehr einem Kino-Look entsprechen soll. Mir gefiel allerdings die 60fps-Variante um einiges mehr. Ferner wurde nicht nur das Kantenflimmern und andere kleine Grafikfehler weitgehend ausgemerzt: Schärferen Schattenwürfe, detailliertere Oberflächenstruktur, und vor allem die Charaktermodelle wurden komplett überarbeitet und sind in ihrem Detailreichtum kaum zu übertreffen (siehe Screenshot-Slider-Show). Des weiteren hält die Remastered-Version einen Foto-Modus bereit, ähnlich wie bereits von Suckerpunch in Infamous: Second Son eingeführt. Solch ein Foto-Modus hört sich vielleicht zunächst unspektakulär an, ist aber durchaus ein Feature, das man nicht mehr missen möchte. Obendrein hat es sich Naughty Dog nicht nehmen lassen, alle bisherigen erschienen DLC’s, also sowohl den Left Behind Singleplayer-DLC als auch die zusätzlich downloadbaren Inhalte für den Multiplayer, der hingegen etwaigen Vorurteilen sehr gelungen ist und einen sehr individuellen Style bietet, hinzuzufügen. Sehr nett sind auch dann noch die kleineren Dreingaben, vom tollen und sehr informativen Making-of-Film Grounded: The Making of The Last of Us bis hin zu den verschiedenen Concept-Arts.

Und mal kurz nebenbei: Ja, auch die Grafik des Spiels ist nach wie vor eine atemberaubende Angelegenheit, und auf der PlayStation 4 in toller 1080p und 60fps Optik zu sehen — was will da die Grafikhure noch mehr? Nichts. Aber dennoch ist es nicht die grandiose (verbesserte) Technik, und auch nicht die Zusatzinhalte die The Last of Us Remastered  schon wieder zum besten Spiel des Jahres macht. Genauso wenig ist es das motivierende Gameplay.

Nein, es immer noch die Geschichte, die das Spiel inmitten eines postapokalyptischen Settings erzählt. Die Geschichte in deren Mittelpunkt die quasi Vater-Tochter-Beziehung von Joel, dem abgedroschenen Schmuggler und Ellie, das 14-jährige, unschuldig anmutende Mädchen, steht. Beide Charaktere wachsen über sich hinaus, machen eine starke Entwicklung im Verlauf der Geschichte durch. Sommer, Herbst, Winter, Frühling. Überleben, kämpfen, zusammenhalten, weitermachen. Trauer, Angst, Wut, (väterliche) Liebe. The Last of Us ist so viel — und doch ist vor allem eines: ein Meilenstein der Videospielgeschichte!

 

 


The Last of Us (Remastered) ist nach wie vor das beste Spiel, das ich bisher spielen durfte. Und das ist nur nur meine persönliche Meinung, sondern auch die Meinung vieler anderer. Noch nie hat es ein Videospiel geschafft, mich so sehr in seinen Bann zu ziehen. Wenn ihr es bisher versäumt habt, mit The Last of Us nur ansatzweise in Berührung zu kommen, dann solltet ihr dieses Versäumnis schnellstmöglich nachholen  — egal ob auf PlayStation 3 oder eben in der Remastered-Version auf der PlayStation 4. Denn The Last of Us ist ein perfekt-spannendes, emotionales Erlebnis, über das sicherlich noch in Dekaden gesprochen wird.


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Autor: Matthias Kraut

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