Silent Hill Book of Memories nutzt für die PlayStation Vita das bekannte Franchise aber schickt es in ein völlig neues Gewand. Die bekannte Horror Serie hat nun nur noch Gruselfaktor und hat sich in Book of Memories in ein Rollenspiel ähnliches Actionspiel verwandelt, dass sich aus der schrägen Vogelperspektive ein wenig wie ein Hack & slay Game spielt. Gerade wegen diesem Genrewechsel sind die Fans leicht aufgebracht was wir nicht wirklich verstehen können, denn Silent Hill weitet sein Franchise aus, was doch auch bei anderen Spielen nie ein Problem war (bei Mario Kart zum Beispiel hat sich ja auch keiner beschwert, dass es kein Jump & run mehr ist). Unser Abenteuer beginnt damit das wir unseren Charakter festlegen mit dem wir das Spiel bestreiten wollen. Ob Männlich oder Weiblich bleibt uns dabei selber überlassen und wir können auch ein wenig am Stil des Charakters herumschrauben, viel Auswahl ist aber leider nicht vorhanden. Danach befinden wir uns in unseren eigenen vier Wänden, es regnet und wir haben außer ein nicht gemachtes Bett wirklich Ordnung in unserem Zimmer aber das spielt auch kaum eine Rolle, denn der Postbote klopft bei uns an und überreicht uns an unserem Geburtstag ein Paket. Wir stellen kurz fest das wir eigentlich niemanden aus Silent Hill kennen, nehmen das Paket aber dennoch an, denn während wir noch überlegen und das Paket betrachten, macht sich der Postbote schon aus dem Staub, aber nicht ohne sich noch einmal umzudrehen und uns zum Geburtstag zu gratulieren. Nun liegen wir auf dem Bett und blättern in einem Buch, dass sich im geheimnisvollem Paket befunden hat. Unser ganzes Leben scheint darin vermerkt zu sein, alte Geburtstage, Sommerjobs, Ferienlager, einfach alles bis hin zur Lieferung des Paketes mit dem Buch an Euch. Wir überlegen nicht lange und greifen nach einem Stift um die Geschichte umzuschreiben. Das Buch beiseite gelegt mit dem Stift daneben, schalten wir das Licht aus und schlafen eine Runde die uns sogleich in die erste Zone befördert… Die Idee die sich dahinter verbirgt, Silent Hill so in die Geschichte einzufügen ist schon ein guter Start und der unheimliche Postbote der ein wenig durchgeknallt wirkt, hatte typische Silent Hill Charakterzüge. Nun betreten wir einen Kerker ähnlichen Gang, hinter uns ein verbogener Eingang von unserem Zimmer in die neue Silent Hill Welt. Wir heben den ersten Zettel auf und begegnen gleich danach der ersten skurrilen Silent Hill Leiche, die uns anscheinend aber gut gesinnt ist und uns immer wieder in den Zonenanfängen begegnen wird mit kurzen Hinweisen zum Spielverlauf.

Wir betreten den ersten Raum, heben eine Holzlatte und ein Messer auf und stellen gleich fest das wir beides benutzen können ohne die Waffen wechseln zu müssen. Wir können mir Select die Taschenlampe einschalten, was in einigen dunklen Räumen natürlich von Vorteil ist, und uns damit genauer umsehen. Einen Akku scheint es nicht zu geben, wer also will kann durchweg mit eingeschalteter Taschenlampe die Dungeons durchlaufen. Den nächsten Raum betreten wir mit der X Taste und die erste Krankenschwester erwartet uns bereits lauernd in der Ecke. Wir metzeln sie nieder mit dem Holzbalken und einigen Messerstichen. Jetzt gilt es den ersten Schlüssel zu finden um den nächsten Raum zu betreten. Hier gilt es hauptsächlich alle Schränke zu durchforsten und Gegenstände zu sammeln. Schnell haben wir auch den ersten Schlüssel gefunden und können uns tiefer in die Silent Hill Welt aufmachen. Im nächsten Raum erwarten uns bereits die nächsten Untoten und wir heben unser erstes Stahlroh auf mit dem wir auf die Krankenschwestern eindreschen können. Schnell fällt auf das jede Waffe schnell ihren grünen Status verliert und ins rote übergeht. Wenn wir jetzt nicht aufpassen und einen Schraubenschlüssel einsetzten um unsere Waffen bei Laune zu halten, haben wir nur noch unsere Fäuste zur Verteidigung. Diese Elemente sind ja schon aus einigen Rollenspielen bekannt, aber in Silent Hill Book of Memories ist uns der Verfall der Waffen leider zu ausgeprägt. Auch Munition haben wir nicht viel und ziemlich schnell alles verballert. Hier hilft, dass wir einen Gegner mit der linken Schultertaste anvisieren können.

In einigen Räumen gibt es blaue Leuchtsäulen – Herausforderungskugeln genannt, die sobald wir sie zerstören eine Aufgabe in den Raum stellen und das wortwörtlich! So gilt es in einer vorgegebener Zeit eine gewisse Anzahl an Gegnern zu vernichten oder aber nur einen kleinen Prozentsatz an Gesundheit den wir verlieren dürfen. Wenn wir diese Aufgaben geschafft haben können wir ein Puzzleteil aufheben und uns erneut auf den Weg machen. Jetzt lernen wir auch das wir in jeder Zone alle Puzzleteile sammeln müssen um eine Zone beenden zu können und haben sozusagen schon den Sinn gefunden den die Dungeons uns liefern. Es gilt alle Räume zu bestreiten, Schlüssel zu sammeln um eben dies überhaupt möglich zu machen, aufpassen das uns die Waffen nicht ausgehen und vor allem am Leben bleiben. Jeder vernichtete Gegner hinterlässt eine Pfütze, diese können die Farbe rot oder weiß haben und lassen unsere Karmaleiste in eine bestimmte Richtung aufblühen. Leider tritt man doch meistens auf beide Pfützen und kann die Leiste deshalb meiste auch immer schön in der Mitte halten. Es gibt zwar Artefakte die unsere Leistungen verbessern oder die roten Pfützen in weiße verwandeln und umgekehrt, aber das hilft nicht wirklich den Balken in eine andere Richtung zu bewegen. In einer Bibliothek können wir unseren Spielstand speichern, diese Art der Sicherung ist jedoch einfach veraltet und ärgert einem wenn man immer wieder in den Raum zurück laufen muss oder eben auf Speichern verzichten darf. Auf jedem Fall hebt es dieses Speichersystem den Schwierigkeitsgrad.

Eine Zone beenden wir vor einer großen Tür, die uns ein Rätsel als Aufgabe stellt und einen Hinweis liefert sofern wir diesen in einem der vorherigen Räume auch gefunden haben. Hier gilt es zum Beispiel eine Reihe Kerzen nach der Größe zu sortieren oder Licht zu Licht und Schatten zu Schatten zu bewegen. Die Rätsel sind nicht sehr knackig, können sogar mit einem Hilfeschalter vereinfacht werden, können aber trotzdem leicht deprimieren wenn man Anfangs nicht versteht was von einem verlangt wird und der Speicherraum am anderen Ende des Dungeons liegt. Der Soundtrack passt wirklich sehr gut zum Geschehen und die Räume haben zwar alle wiederholende Elemente aber versprühen ihren eigenen Charme und sind schön ausgearbeitet.

Unser Inventar können wir beim Postboten, der nebenbei in jeder Zone einen Tante Ema Laden betreibt, aufrüsten und bei ihm unser hart eingesammeltes Geld wieder verschleudern. Ob wir einen Raum schon betreten haben können wir ganz einfach auf einer Karte einsehen die sich erst nachzeichnet sobald wir die Gänge und Räume wirklich betreten haben. Eine abgeschlossene Tür wird hierbei rot gekennzeichnet und bereits durchquerte Türen grün. Schöne schaurige Stimmung wird durch die tolle Musik gewährleistet. Ein kleiner Rucksack hindert uns zunächst ordentlich Material mit uns zu tragen, aber das können wir bald aufrüsten und dieses Manko somit beheben.

 

 

Die Wiedergeburt oder die Neuausrichtung von Silent Hill Book of Memories, dass exklusiv nur für die PlayStation Vita erschienen ist, hat ihre kleinen Tücken, kann aber im großen und ganzen schon begeistern. Grafisch haben die Dungeons schon einiges zu bieten, sind die Elemente die sie enthalten auf die verschiedenen Zonen und ihre Endgegner ausgelegt. Das heißt wirklich neues sehen wir also erst in der folgenden Zone nach einem Endgegnerkampf, was die Zonen quasi in Levelabschnitte einteilt. Die Speicherfunktion nur an vorhandenen Speicherpunkten ausüben zu können ist ein Genre Element der vergangenen Jahre und auch nicht wirklich nachvollziehbar warum man sich für diesen Schritt entschieden hat. Es gibt keinen wählbaren Schwierigkeitsgrad und wer mit seinen Waffen und Munition nicht haushalten kann, steht schnell leer da – auch wenn man in Folgeräumen wieder schnell Waffen finden kann. Das Silent Hill Franchise hat sich in Richtung Dungeon Crawler mit Rollenspiel Elementen mit Online-Modus bewegt und muss nun versuchen seine Fans zu überzeugen oder aber durch das Hack & slay Element neue Spieler für die Serie begeistern. Alles in allem ist Silent Hill Book of Memories kein schlechtes Spiel, es liefert einfach nur nicht das was die Silent Hill Fans erwarten und das kann auch kommendem Metal Gear Solid Ableger Metal Gear Rising passieren, aber dieser Ausflug ist ja auch nur auf der PlayStation Vita zu finden und muss nicht heißen das Silent Hill nicht irgendwann wieder zu ihren Wurzeln finden kann. Uns gefallen die Rollenspiel typischen Elemente wie das Sammeln von Erfahrungspunkten und Aufleveln des Charakters sehr gut und das Beenden der Zonen durch Puzzle hat seinen ganz eigenen Charme den wir so auch noch nicht gesehen haben. Zur Erheiterung tragen auch witzigen Unterhaltungen mit dem Postboten bei. Und wer vergisst Schränke zu durchsuchen der kann in einer Zone schon einmal mehrere Stunden verbringen weil er es nicht schafft weitere Türen zu öffnen und auch wenn keine neuen Gegner mehr spawnen und dann so die Action etwas ruhiger ist, so wird dann das Suchen zur Herausforderung.


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Autor: Davis Schrapel

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