Auf Planet Carnivalia ist Chaos ausgebrochen und hat das Antlitz der Welt verändert. Ein unglücklicher Puppenspieler hat seine gesichtslosen Holz-Kreaturen „die Hohlen“, losgelassen und verbreitet Angst und Schrecken. Einst war Carnivalia ein wunderschöner Planet mit einem großen Zirkus, dessen Hauptattraktion genannter Puppenspieler war und jung wie alt mit seinem Puppenspiel verzaubern konnte. Doch die Einsamkeit hinter der Bühne hat ihm zu etwas anderem gemacht und in ihm den Hass geschürt. Nun liegt es an Boy-Sack ähh Sack-Boy die Welt zu retten und sie vom bösen Puppenspieler und seine Schergen zu befreien.
Seit 2008 schon springen die Sackboys auf den verschiedensten PlayStation Konsolen und verbreiten Spaß, Spannung und vor allem eine Menge an Kreativen Ideen der Community! Denn hier ist bisher jedes erschienene Little Big Planet eigentlich nur von deinen eigenen Kreativen Ideen begrenzt. Was sich alles im Creativ-Modus erstellen lässt ist teilweise unglaublich wenn man sich die fertigen Werke der Community anschaut. In Little Big Planet 2 für die PlayStation 3 wurde dieses Jahr im August die sieben Millionen Marke an Online Levels geknackt. Ganz so viele Level finden wir aber für die PlayStation Vita bisher noch nicht online, da nicht wie bei Little Big Planet 2 die Level aus Little Big Planet 1 ebenfalls spielbar sind. Hier ist man also auf die Little Big Planet PlayStation Vita-Community angewiesen, aber die hat innerhalb kürzester Zeit schon eine ganze Menge wirklich toller Level online zur Verfügung gestellt. Wem das alles zu viel wird und die Zeit zu knapp der kann sich auch Level einfach in die Warteliste packen, das ist wirklich genial denn so sucht man sich ein paar Tage später keinen Wolf, sondern findet ruckzuck den Level der einen vor einigen Tagen noch zugesagt hatte.
Sackboy macht sich auf in die Ebene La Marionette von Carnivalia und hier erfährt er auch Einzelheiten zum Puppenspieler und seiner Geschichte. Gleich danach stürzt Ihr Euch in ein Abenteuer das eine Mischung aus Jump & run, Minispielen, Herausforderungen und (grandiosen) Bosskämpfen. Hierbei wurde das altbewährte Little Big Planet Prinzip verwendet, ihr sammelt Preisblasen in denen sich Material für den Creativ-Modus befindet. Ihr schließt Level ab ohne zu sterben und erhaltet dafür neue Kostümteile und durch das Sammeln von Punkteblasen versucht ihr Eure Freunde auf der Highscoretafel zu schlagen. Das alles wurde in Little Bit Planet PlayStation Vita super umgesetzt und im Vergleich mit Little Big Planet PlayStation Portable gibt es nun auch drei Tiefen-Ebenen (vorher nur zwei) auf denen Ihr Euch austoben dürft. Ebenfalls hinzugekommen ist der Online-Modus in dem ihr mit drei weiteren Spielern durch die Level hüpfen und springen dürft. Leider hat dieser im Moment noch einige Macken und verhindert das Ihr überhaupt mit einen anderen Spieler zusammen kommt und wenn doch dann wird das Spielvergnügen leider durch zeitversetztes Umsetzen Eurer Eingaben getrübt.
Die Geschichte hinter Little Big Planet PlayStation Vita gefällt mir um vieles besser als die die um den PlayStation Portable-Bruder gewunden wurde. Hier ist wieder viel Liebe in die Geschichte gesetzt wurden und die Umsetzung der Storylevels sind nicht nur atemberaubend sondern auch einfach nur schön. Überhaupt setzt der PlayStation Vita Titel neue Maßstäbe und kann meines Erachtens sogar die Grafik der PlayStation 3 Version Little Big Planet 2 schlagen. Die Synchronisation des Erzählers und vor allem Lehrer der Little Big Planet Welt wurde wieder der deutschen Synchronstimme von Robert de Niros zugewiesen. Auch die immer wieder auftauchenden Zwischensequenzen wurden mit viel Liebe zum Detail vertont und am allerbesten schlägt sich hier der Deutsche Gerd Knebel, bekannt aus dem Hessischen Kult-Comedy-Duo Badesalz. Ich bin ein großer Fan von Badesalz und diese Stimme ist einfach unverkennbar, auch wenn der Charakter den er spricht, ein wenig auf durchgeknallten Hyperventilierer macht. Einfach großartig und das zeigt mir immer wieder aufs Neue, dass eine Deutsche Vertonung ein Spiel nicht zerstören kann – wenn man die richtigen Leute daran arbeiten lässt.
Und Little Big Planet PlayStation Vita wurde diesmal nicht von Media Molecule umgesetzt, sondern von gleich zwei neuen Studios „Tasier Studios“ und „Double Eleven“ die dabei augenscheinlich eine wirklich tolle Zusammenarbeit geleistet haben. Neben vor allem altbekannten Little Big Planet 2 Elementen wie der Enterhaken oder der die Tauchausrüstung, haben die Entwickler es sich nicht nehmen lassen auch neue Elemente extra nur für die PlayStation Vita einzuführen. So gibt es Touch-Elemente, die an die Move-Elemente der PlayStation 3 erinnern und auch die Bewegungssteuerung durch kippen oder neigen der PlayStation Vita wurden in die kleine Welt integriert und findet neben kleinen Zusatzleveln auch in den Storyleveln Verwendung.
Der Touchscreen auf der Rückseite ist da um dafür vorgesehene Elemente in den Tiefenebenen nach vorne zu drücken. Durch das Finden von Schlüsseln in den Leveln, schalten wir kleine Bonuslevel frei die diesmal in vielen Sachen Klone von beliebten Spielen sind, und zeigen was mit dem Creative-Modus so alles möglich ist! So bauen wir Tetris-Türme und versuchen den Turm nicht zum Einsturz zu bringen, oder schnippen mit der PlayStation Vita hochkant in der Hand, Blumen im Stil von Bubble Island nach oben um Paare zum platzen zu bringen und den Punktestand in die Höhe zu treiben. Neu ist hier, dass wir bei den Herausforderungen der Bonuslevel durch das Erreichen bestimmter Punkte, Sterne freischalten die uns weitere Extras für den Creativ-Modus liefern.
Wer Jump ’n’ runs liebt ist mit Little Big Planet sowieso immer schon an der richtigen Adresse, denn wenn die Storylevels durch sind stehen meist noch Tausende (wenn nicht sogar Millionen) weitere tolle Levels durch die Community zur Verfügung. Little Big Planet PlayStation Vita macht hier wirklich nichts falsch, denn auch wenn Media Molecule diesmal überhaupt nicht mit im Boot saß, so wurde doch trotzdem ein Little Big Planet präsentiert das es nicht nur mit seinen beiden Vorgängern für die PlayStation 3 aufnehmen kann, sondern auch noch seinen Bruder der PlayStation Portable-Version das Zepter aus der Hand nimmt und zeigt was eine Handheld Version alles liefern kann. Die Grafik wollen wir überhaupt nicht mehr erwähnen denn sie schlägt alles was bisher auf der PlayStation Vita erschienen ist und die Endgegner sind die besten der Serie überhaupt. Eigentlich fast alle durch die PlayStation 3 bekannte Elemente sind vertreten, einzig die Farbpistole aus den Metal Gear Solid Pack für Little Big Planet 2 habe ich vermisst (auch wenn dieser damals nur durch einen DLC erschienen ist). Der Soundtrack hat wirklich tolle Elemente und verspricht wieder Fun-Faktor wobei diesmal die Anzahl der Ohrwürmer nicht ganz so hoch ist. Alles in allem kann der Sackboy auf der PlayStation Vita jedoch mehr als nur Punkten und bekommt dies in Form einer ganz besonderen Preisblase von GamesArt in unserer Wertung bestätigt.