Wir befinden uns mitten in der schwebenden Stadt Hekseville und dürfen diese frei erkunden, wobei es Abschnitte gibt die erst mit gelungenem Beenden von Missionen freigeschaltet werden, so fahren wir später zum Beispiel mit einem Zug in das Vergnügungsviertel und lernen die Stadt von ihrer ganz neuen Seite kennen. Dabei sammeln wir mit der Hauptprotagonistin Kat, funkelnde Lila-Kristalle und setzten diese für weiter Fähigkeiten ein die uns im Spiel die gekonnte Abwechslung bringen. Neben den Missionen dürfen wir uns auch in verwinkelte und geheime Orte begeben um dort zahlreiche Gegenstände zu entdecken. Doch damit nicht genug, denn der Spaß kommt erst so richtig mit dem beherrschen der Gravitationsveränderung, denn mit einem Tastendruck heben wir die Gravitation auf und wählt mit dem Stick ein neues Ziel aus an dem man mit Kat weiterspielen möchte, dabei sind Wände und Decken kein Problem und so steht Eure Welt in Sekunden Kopf!
Die sympatische und sehr reizvoll aussehende Kat bekommt Ihre Fähigkeiten von einer Katze verliehen die Euch im Laufe der Geschichte begleitet aber auch ab und an weg läuft und uns so unseren Fähigkeiten beraubt. Euer Gedächtnis spielt Euch aber einen Streich und ihr wisst weder wer Ihr seid noch woher ihr kommt. Und um diese Fragen zu klären und auch woher sie ihre Fähigkeiten hat, macht sich Kat auf den Weg Hekseville zu erkunden. Hinzu kommt eine Geheimnisvolle Frau die ebenfalls die Gravitationsregeln aufheben kann und zunächst mit ihrem Raben rätselhaft das Weite sucht, vom Zeitsturm und den Dimensionsproblemen wollen wir überhaupt nicht erst anfangen zu reden. Wie Ihr seht, gibt es einiges zu erledigen und langweilig wurde es uns nie!
Die Steuerung geht wirklich leicht von der Hand, die Analogsticks sind toll eingearbeitet ins Spiel, alles läuft flüssig und mit wenig Tastendrücken können wir tolle Kämpfe gegen Gegner vollführen. Diese wurden übrigens in typisch bekannter Hack & Slay Manier umgesetzt, sofern wir am Boden kämpfen und fordern aber von Euch auch sehr schnell im Spiel so einiges ab. Aber auch hier haben die Entwickler Japan Studios von Sony sich etwas besonderes einfallen lassen, denn auch hier könnt ihr jederzeit die Gravitation um Euch herum aufheben, über einen Gegener schweben und ihm dann mit einem gekonnten Fall zu Tode stampfen. Diese Attacken laufen rasant, wie ein Raketenangriff ab. Oder wir heben Gegenstände um ums herum auf und werfen diese auf die Dunklen Schattengegner.
Die Zwischensequenzen werden teilweise in Spielgrafik gehalten und zwischendrin immer wieder in Comic-Manga-Rahmen die mit einem Wisch über den Screen geschoben werden und mit dem schwenken der PlayStation Vita erhalten wir in diesen Comic-Einlagen einen 3-Dimmensionalen Effekt. Ansonsten wurde der Touchscreen nur noch für Ausweichmanöver ins Spiel integriert, was wir auch sehr gut so finden, denn die Touchscreenaufgaben in Spielen sollte nicht der Hauptbestandteil sein, alleine schon um nicht immer den Bildschirm mit den Händen zu verdecken.
Wenn Ihr mit der rechten Schultertaste die Gravitation um Euch herum aufhebt, könnt ihr sehr einfach mit dem schwenken der PlayStation Vita ein neues Ziel anvisieren, oder aber ihr nehmt den Analostick. Mir gefällt diese Funktion ganz besonders gut, ist sie doch sehr präzise und macht immer wieder Spaß sie anzuwenden. (Auch in Uncharted: Golden Abyss fand ich diese Funktion während des zielens mit einer Waffe absolut fesselnd und war immer wieder aufs neue begeistert!) Die Kämpfe gegen die oftmals an Wackelpudding erinnernde Tentakel-Monster sind innovativ gestaltet und das Suchen nach einer Schwachstelle wird durch den Gravitationsmodus zu etwas neuem das ihr so wirklich noch nicht gesehen habt.
In Gravity Rush wird buchstäblich Oben zu Unten und Links zu Rechts oder umgekehrt – oder Unten zu Oben oder… NEIN, wir behalten den Überblick, aber das Alles ist absoluter Wahnsinn! Wenn ihr die Gravitation aushebelt und neue Ecken unter der Stadt erkundet vergesst ihr wirklich irgendwann ob Ihr Euch nun noch auf den Kopf befindet oder noch seitlich die Mauer entlang rennt. Eine Anzeige der Gravitationsfähigkeit zeigt uns wie lange wir diese Fähigkeit noch benutzen dürfen, leert sich diese fallen wir wieder in Richtung Erdboden. Überhaupt wurde auf viele Feinheiten geachtet im Spiel, die Stadt ist belebt und solltet ihr die Gravitations aushebeln so fliegen auch schon einmal einige Passanten mit Euch denen das überhaupt nicht gefällt! Oder die TV-Module die im Vergnügungsviertel überall herumstehen können von Euch mit Tritten malträtiert werden und als Ergebnis sehen wir eine Sendestörung. Nicht nur das dieses Element der Gravitation überhaupt nicht an Tiefe und verliert sondern ist es doch eines der wenige Spiele das wirklich Klasse mit diesem Element spielt. Neben dem freischalten von weiteren Fähigkeiten, reparieren wir mit den gesammelten Kristallen auch alte Motoren um eine Brücke wieder in Gang zu bringen, oder bringen alte Fabriktore wieder in Schuss. Dabei entdecken wir Herausforderungen denen wir uns stellen können. Diese Herausforderungen haben es aber in sich, was ihre Vorgaben anbelangt. Auch bei der Sprachausgabe erwartet uns in Gravity Rush ungewöhnliches, auch wenn schon aus anderen Spielen gesehen, so haben wird hier eine eigene Sprache gesprochen, die eben keiner versteht. Der Bildschirmtext allerdings wurde sehr schön ins Deutsche übersetzt auch wenn die Dialoge teilweise nicht ganz meine Erwartungen treffen, hier ist eher ein etwas kindlicher Stil anzutreffen, der jedoch in Richtung Manga und dem Cel-Shading-Look schon zum Gesamtbild passt.
Mit Gravity Rush für die PlayStation Vita, ist Sony ohne Zweifel ein Kunstwerk geglückt das einen GamesArt – Award verdient hat. Nicht nur das es ein völlig neues Genre darstellt (auch wenn es eine Third Person Mischung aus Action Abenteuer und Rätsel darstellt), kann es auch der PlayStation Vita auf die Beine helfen denn noch immer fehlt es an mehr Games dafür. Der Soundtrack im Spiel ist typisch Japanisch und hat wahre Ohrwurmqualität. Der schöne Grafikstil im Cel-Shading-Look sucht seinesgleichen und verpasst Gravity Rush einen atemberaubenden Stil! Die Kämpfe fordern von uns einiges ab aber dank der wirklich grandios umgesetzten Steuerung vergehen sie nicht zum Frustfaktor. Japan Studios und Sony hat hier wirklich alles richtig gemacht, selbst die Spielzeit ist wirklich ordentlich und schlägt mit über 15 Stunden ordentlich zu Buche. Wir würden uns nur noch den OST zum Downloaden im PlayStation Network wünschen! Während des spielens habe ich immer wieder Screenshots gemacht, diese sind auf 72 Stück angewachsen, erstaunlich was mich der Titel gefesselt hat und alles begann mit einem Apfel – wie bei Adam und Eva!