Als der erste #GodOfWar im Jahr 2005 erschien, nahm ich überhaupt keine Notiz an dem Titel. In Deutschland war das erste Abenteuer rund um Kratos ohnehin sofort auf dem Index gelandet und war daher käuflich nicht im Handel zu erwerben. Doch Anfang 2006 fristete meine #PlayStation2 schon ein eher ruhiges Dasein und ich suchte vergeblich nach richtig gutem Futter. Ein Freund riet mir damals dazu, auf einen Import zurück-zugreifen und den Titel #GodOfWar zu kaufen, dass wäre einfach nur brachial geil. Gesagt getan, ich bezog aus Österreich die dort schon als Platinum Edition erhältlich günstigere Fassung und begann bereits einige Tage später mit Kratos zu metzeln.

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Ich kann nicht mehr sagen, wieviel Freunden ich von #GodOfWar erzählte, wie ich von den riesigen Gegnern schwärmte, die einfach auf die unvorstellbaren kreativsten Möglichkeiten um die Ecke gebracht werden müssen. Der Kampf gegen den untoten Minotauren im Hochofen war für mich absolut spektakulär umgesetzt, wie er mit einem riesigen Bolzen an der eigenen Türe festgenagelt wurde… was soll ich sagen, seit diesem Tag bin ich #GodOfWar Fan, ich habe alle Teile gespielt, auch die beiden für die #PlayStationPortable und natürlich auch die Umsetzungen für die #PlayStationVita ! Dementsprechend skeptisch ging ich einher, mit dem Gedanken, Kratos aus einem völlig neuen Blickwinkel steuern zu müssen, das Gameplay total verändert – kann das klappen? Ich sage ja, der neue #GodOfWar hat mehr mit den vorherigen Teilen gemein, als es anfänglich scheint, aber schauen wir uns den Titel zunächst genauer an:

Der Gott des Krieges ist alt geworden. Seine Haut zeigt die ersten Falten, sein Rauschebart hat graues Haar inne und Kratos hat seine Ketten abgelegt und gegen einen, zur Axt geschliffenen Thor-Hammer getauscht. Wir schlagen mit Leviatha, der neuen Axt-Waffe für Kratos, unermüdlich zu, werfen diese weit entfernten Gegnern in die hässliche Dämonen-Visage und lassen sie wie Superheld Thor wieder in unsere Hand zurückkommen. Dabei streckt Kratos ganz im Stile von Asgards Konigsjüngling ebenso seinen Arm und seine Hand aus und seine Waffe beschließt vollautomatisch die Rückkehr zu ihrem Meister. Trifft Sie dabei noch einige Gegner – umso besser! Die Chaosklingen, ich vermisste sie schon, gerade bei ersten Gameplay Videos zu #GodOfWar dachte ich noch, was soll das werden ohne die Ketten an seinem Armen – aber beim zocken – no way, die Axt macht einfach einen Heiden Spaß!

„Noch eindrucksvoller ist, was Santa Monica Studio mit der Charakterdarstellung geschafft hat. Als Atreus ungewollt, zum ersten Mal, einen Menschen tötet, sieht man das pure Entsetzen nicht nur in seinem Gesicht, sondern es spiegelt sich regelrecht in seinen Augen wider.“

Werfen wir unsere Leviathanaxt gegen eine massive Holzwand und rufen sie zurück, hinterlässt unser Wurf einen schönen Abdruck. Werfen wir sie hingegen einem Gegner ins Gesicht, kann das schon Mal sehr matschig werden, dass kommt nicht vom Pickel ausdrücken, sondern vom Lava ähnlichem Blut, dass unsere Gegner spritzen. Die neue Kamera ist anfänglich leicht gewöhnungsbedürftig, sitzt diese eben nicht A-Typisch direkt mittig hinter der Third-Person sondern eher weit versetzt daneben, dafür in totaler Nähe zu Kratos. Auch die neue Aufgabe im Leben von Kratos ist keine leichte, denn seine Frau ist verstorben, ihre Asche muss zum höchsten Berg getragen, dort verstreut werden, und zu allem Überfluss ist da auch noch Atreus, ein kleiner Junge, kurz vorm Mann werden. Gut behütet bei Mutter aufgewachsen, hatte er bisher jedoch wenig mit seinem Vater gemein und noch weniger mit ihm zu tun. In vielen erzählerischen Rückblenden und Gesprächen erfahren wir, dass das Verhältnis von Kratos zu seinem Sohn sehr angeschlagen ist, er wünscht sich einen Vater der etwas mit ihm unternimmt, ja sogar einen der mal mit ihm redet. Doch wer Kratos den mürrischen alten Herrn kennt, der weiß auch das das nicht gerade eine Stärke von ihm ist. Immer wieder kommt es im Spielverlauf zu Diskussionen zwischen beiden, jeder wünscht sich vom anderen, dass er besser zuhört und auf ihm eingeht. Kratos will das er das Jagen und Kämpfen perfektioniert und Atreus möchte einen Vater der auch mal eine Geschichte, ja sogar mal etwas über sich und seine Familie erzählt! Schnell wird klar, Atreus kennt die dunkle kriegerische Vergangenheit von Kratos nicht – auch nicht die Tatsache das er ein Gott ist. Eine Reise mit viel Gefühl, Emotionen und vor allem Kämpfen, steht beiden bevor und wird sie unweigerlich prägen…

Über die Bergkanten direkt vor uns, weht der Wind leichten Schnee hinweg, Kratos steht mit sichtbar kaltem Atem in einer schneebedeckten Berglandschaft. Atreus versucht sich an der Jagd nach einem Keiler, auch wenn dieser irgendwie anders zu sein scheint. Sein Pfeil saust durch die Luft und prallt an seiner dicken Haut ab, das Tier sucht das Weite – Atreus schaut Kratos an, er verteidigt sich er habe getroffen! Kratos als Vater zu haben ist nicht leicht. Atreus rennt seinem Ziel hinterher, wir folgen ihm. Vor uns scheint eine regelrechte Schlacht stattgefunden zu haben, überall liegen Leichen, auch die von Draugar Kreaturen. Einige haben noch die Waffe durch die sie getötet wurden im Körper stecken. Die Glut in einige Häusern die wohl dem Feuer zum Opfer fallen sollten, glimmt noch leise vor sich hin. Es ist ruhig, viel zu ruhig! Wir sehen einen grünen Raaben, unsere Leviathanaxt lassen wir nicht lange bitten und zerstören den heimlichen Beobachter Odins! Ein Mensch hängt einen halben Meter über dem Boden mit Pfeilen an einem Baum aufgespießt. Es ist immer noch ruhig, Atreus macht uns auf eine Spur aufmerksam, und wir folgen ihm. Mit einem lauten Krachen, stürmt eine wütende Häscher ähnliche Kreatur auf uns zu. Wir lassen nicht lange Bitten und geben dem Angreifer saures! Atreus nimmt seine Fährte wieder auf, er ist langsam abgehärteter, teilweise freut er sich sogar auf einen Kampf.

Er erblickt endlich wieder sein Jagd-Ziel und schießt den nächsten Pfeil, der diesmal im Keiler stecken bleibt! Angespornt vom Treffer, rennt Atreus seinem Jagdziel hinterher. Kratos steht wieder alleine auf der Lichtung, er ist halt keine Helikopter-Mutter. Wobei, die nächsten Minuten verbringt er damit, immer unruhiger werdend nach seinem Sohn zu rufen, ihm zu suchen, seine Stimme zu hören ihm aber nicht zu finden. Kratos hat einen weichen Kern, das können wir sehen, das können wir fühlen. Familie, lässt seinen harten Kern schmelzen, seinen blinden Hass zurückgehen. Kratos hat eine Seele und #SonySantaMonicaStudios zeigt uns eindrucksvoll, wie sie diese für uns Gamer zum Vorschein bringen. Noch eindrucksvoller ist, was Santa Monica Studio mit der Charakterdarstellung geschafft hat. Als Atreus ungewollt, zum ersten Mal, einen Menschen tötet, sieht man das pure Entsetzen nicht nur in seinem Gesicht, sondern es spiegelt sich regelrecht in seinen Augen wider. Oder eine Hexe ist verzweifelt über ein sterbendes Tier? Auch hier ist die Panik direkt in ihren Augen ablesbar – so etwas habe ich in noch keinem Videospiel so fühlend wiedergegeben gesehen!

Wir finden fast jedes #GodOfWar bekannte Gameplay-Element auch im neuen Ableger wieder. Vasen und Truhen für Loot zertrümmern? – Na klar! Im Aufzug Kämpfe durchführen? – Na klaro! Einen Bereich betreten, sich 180 Grad drehen um einen Zugang zu einer versteckten Truhe zu entdecken? – Auch da! Wir finden Hörner mit Blutmet und (Aug)Äpfel zum aufleveln der Rage und Gesundheit? – Jepp, vorhanden! Auch kleinere Quick-Time-Events sind immer noch im Spiel, wobei es sich hierbei tatsächlich nur noch um eine Taste handelt, die dann öfters gedrückt werden muss, um Anstrengung zu vermitteln, richtige Tastenkombinationsaufgaben sind nicht mehr vertreten, dafür verschmelzen Gameplay und Sequenzen immer mehr ineinander. Teilweise ist für den Spieler nicht mehr ersichtlich ob schon eine animierte Sequenz abläuft oder ob man noch für das Steuern verantwortlich ist. Auch wie schon vom ersten #GodOfWar und allen Nachfolgern gewohnt, gibt es keine Ladebalken direkt nach dem Menü-Einstieg ins Spiel (außer einmalig nach dem Laden eines Speicherstandes). Dieses Feature konnte man damals auf der #PlayStation2 als Bahnbrechend bezeichnen, für die Grafik die geboten wurde ohnehin – jedoch war es auf der #PlayStation2 noch austricksbar, wenn man einen Bereich zu schnell wieder verlassen wollte hatte man doch irgendwann ein kurzes „Loading“ auf dem Screen. Heute auf der #PlayStation4 sollte man meinen ist so etwas wie ein Ladebalken überhaupt nicht mehr nötig, aber auch dass entspricht leider nicht der Realität, denn auch hier sticht der 2018er #GodOfWar wieder positiv aus der Masse und zeigt neben den Gamern auch anderen Publishern, wie es geht: Brachiale absolut hochkarätige Grafik ohne Ladepausen von Anfang bis zum Ende – Danke dafür #SantaMonicaStudio ! Doch nicht nur bekannte Elemente wurden treu wieder eingebaut, auch neue Elemente fanden Einzug. So können wir Kratos und seinen Sohn jetzt komplett nach unseren Vorstellungen neu einkleiden, und dadurch auch unsere Fähigkeiten wie Stärke oder Glück verbessern. Waffen und Angriffe können wie auf einem Talent-Baum angelernt und ebenfalls stetig verbessert werden. Das Ganze ist so umfangreich eingearbeitet, dass wir ständig bei den Zwergenbrüdern Brok und Sindri neue Elemente kaufen oder neue Rüstungen schmieden lassen. Dieses Rollenspiel-Element bringt frischen Wind ins angestaubte Hack & Slay Genre und passt perfekt zu Kriegsgott Kratos.

Der Soundtrack stammt aus den Federn des Komponisten #BearMcCreary – der seinen Durchbruch mit der dem Verfassen von Soundtracks zu TV-Serien wie #DaVincisDemons und #TheWaldkingDead schaffte. Mit seinen schottischen Klängen zur weltweit erfolgreichen Serie #Outlander scharrte #BearMcCreary eine neue Fangemeinde um sich. Auch im Videospiele Genre ist er kein unbekanntes Blatt, das 2010 erschienene #Darkvoid wurde komplett von ihm vertont. Bereits auf der #E32016 war klar, dass sich #SonyInteractiveEntertainment seine Dienste für das neue #PlayStation4 Action-Hack and Slay #GodOfWar sicherte, denn hier wurde zum Start der #SonyPressConference das neue #GodOfWar Theme mit einem Live-Orchester unter den dirigierenden Augen von Schöpfer #BearMcCreary gespielt.

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Doch es gibt auch größere Änderungen im neuen #GodOfWar , so können wir nicht mehr schwimmen, bleiben also direkt vor dem Wasser stehen und müssen nun das Boot verwenden um über Wasser zu gelangen. Wir fallen auch nicht mehr an Klippen hinunter, Kratos bleibt jetzt einfach vor Abgründen stehen und lässt sich auch nicht absichtlich ins Verderben schicken. Ein riesiges Waffenarsenal steht uns ebenfalls nicht mehr zur Verfügung, der Upgrade und Waffen-Umbau macht dieses fehlende Feature aber ohne Probleme wieder wett. Besonders das Verhältnis Kratos zu Atreus und dem Geheimnis der Vergangenheit, das Kratos unbedingt für sich behalten möchte, macht die Reise der beiden so unweigerlich spannend. Es entstehen Spannungsbögen und auch lustige Szenen in denen ein anderer Charakter kurz davor ist etwa zu verraten. Das Zusammenspiel beider Charaktere, könnte trotz ihrer völligen Gegensätzlichkeiten nicht schöner sein. Atreus sieht das Gute im Menschen, will helfen! Kratos sieht überall nur Verrat oder Nebensächlichkeiten, die einen nichts angehen. Prallen beide Welten aufeinander gibt es ordentlich Zündstoff! Dabei ist es toll anzusehen, dass Atreus auch Mal Recht bekommt, zum Beispiel durch seine angebotene Hilfe plötzlich sogar etwas gutes passiert. Auch seine anfängliche Angst im Kampf wird im Spielverlauf deutlich abgebaut und Atreus wirft sich irgendwann regelrecht für euch in den Kampf, dass sind Momente in denen sogar Kratos ab und an lobende Worte findet.

#GodOfWar ist ein absolutes Meisterwerk der aktuellen Generation geworden und stellt alles in den Schatten was vorher dagewesen ist. Am heroisch neuen Kratos Abenteuer werden sich sogar noch Spiele der nächsten Generation messen lassen müssen. Grafisch fühle ich mich in eine Mischung aus #HorizonZeroDawn und #Uncharted4 hineinversetzt – einfach nur pure Detailverliebtheit und wunderschön anzusehen. Das Zusammenspiel der Charaktere, die perfekte Lokalisierung – so müssen Spiele mit deutscher Synchronisation sein! Spielerisch haben wir einen puren #GodOfWar vor uns, keine Frage, die Änderungen waren notwendig und hieven, die Serie auf ein neues Level! Raus aus Griechenland und hinein nach Norwegen, kommt uns schon nach kurzer Spielzeit so vor als wäre es nie anders gewesen. Auch die Kamera komplett aus einem Guss – ohne Schnitte – fühlt sich genauso an, eben wie aus einem Guss! Sie bringt das erzählte nach vorne und gibt dem Spieler viel mehr Nähe zu Kratos und Atreus. Wer Kratos keine Chance gibt, dem ist nicht mehr zu helfen, denn diesen Gott erzürnt man lieber nicht ;) .

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Autor: Davis Schrapel

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