Assassins Creed III Liberation ist nicht nur der erste Teil dieser Serie für die PlayStation Vita, nein es ist auch der erste Teil der Serie der eine Frau als Mörderin auf dem Weg schickt. Wir schreiben das Jahr 1765 und während sich im Norden Amerikas die Ereignisse überschlagen, die zur Amerikanischen Revolution führen, planen spanische Truppen, Louisiana im Süden Amerikas zu übernehmen. Die perfekte Zeit für den neuen Charakter Aveline, die tödliche Assassinin, die alle ihre Waffen und Fähigkeiten einsetzt um ihr Land und ihr Volk zu befreien. Dabei schlüpfen wir nicht nur in die neue Rolle sondern auch immer wieder in andere Kleider. Wir müssen uns als feine Dame ordentlich benehmen und können im Bodenlangen schwerem Kleid natürlich auch nicht über Dächer springen oder große Sprünge vollführen, aber sobald wir uns in eine Umkleide begeben, können wir uns als Sklavin oder als Assassinin über diese Grenze hinweg setzen und dem schnellen Weg nach oben steht nichts mehr im Wege…

Wir beginnen unser Abenteuer in New Orleans als kleine junge Dame die mit ihrer Mutter auf dem Markt unterwegs ist. Hier rennen wir einem Huhn nach was sich einfach nicht einfangen lassen will. Das wäre alles nicht so schlimm wenn wir nicht dabei schon einige Gassen und Abzweigungen genommen hätten und nun merken das wir uns von unserer Mutter entfernt haben. Durch das Umschauen entdecken wir sie und haben bereits hier die ersten Schleichabenteuer weil wir unbemerkt an Wachen vorbei huschen müssen um unserer Mutter zu folgen. Nun finden wir einen Weg um die Gebäude herum und nähern uns dem geliebten Menschen der sich leider nach dem Umdrehen als fremde ältere Dame entpuppt. Enttäuscht und von den aufmerksam gewordenen Wachen geschubst liegen wir am Boden und ein Zeitsprung schickt uns in die Damenhafte Welt der Aveline die nun bei Pflegeeltern im gut betuchtem Hause aufwächst und der es an fast nichts zu fehlen scheint. Hier haben wir schon nach kurzer Zeit unseren ersten Assassinen Auftrag, denn Aveline ist der Ansicht: „Auf jedem Fall ist die Nacht zu schade zum schlafen“. Als schlüpfen wir in die Assassinen Kleidung und beginnen unsere ersten Schritte über den nächtlichen Dächern von New Orleans. Unsere Mission führt uns zum Taubenschlag der sich gleich in unmittelbarer Nähe befindet und unser erster beherzter Todessprung, unterlegt mit dem bekanntem Adler-Geräusch, in den Heuhaufen bringt unser Blut in Wallung und lässt erste Assassins Creed Gefühle durch Eure Adern fließen.

Unserer erste wirkliche Mission ist ein unbekanntes Sklaven-Verschwinden von einer Plantage zu erforschen. Um dort unbemerkt eindringen zu können begeben wir zunächst auf die Spitze der Kathedralenkirche um die aus alten Assassins Creed Teilen bekannte Synchronisation durch zu führen und somit einen Einblick der Umgebung und Ortschaften zu erhalten. Nach einem weiteren Todessprung, typisch Assassins Creed eben, begeben wir uns zu einer Umkleidekammer und legen unser Sklavinen-Kostümierung an. Die trotzdem immer noch schicke Aveline muss sich nun nur noch in einem Wagen verstecken der soeben auf dem Weg in die Plantage ist und hier müssen wir im richtigen Moment beschäftigt wirken sonst lenken wir die Aufmerksamkeit der Wachen auf uns, denn eine Sklavin die nicht arbeitet ist keine gute Sklavin. So stellen wir uns sägend an Holzschnitte oder schleppen Kisten durch die Gegend um unserem Ziel näher zu kommen. Als wir Sklaven gefunden haben die uns zuhören und mit uns reden wollen, erfahren wir das immer wieder Sklaven verschwinden und das schon fast an Raub grenzt. Vor kurzen erst ist seine Schwester Thérèse ebenfalls einfach wie vom dem Erdboden verschluckt, nicht mehr auffindbar. Wir versprechen uns darum zu kümmern und unsere nächste Synchronisation auf einem Turm steht an und dank unseres Adlerauges führt unser Weg zu einer kleinen Hütte am Ende der Plantage. Hier entdecken wir Thérèse die gefesselt und jammernd am Boden kauert.

Wir binden sie los und erfahren das der Sohn des Besitzers der Sklavin hinter den Machenschaften steckt. Aveline stützt Thérèse und verspricht ihr zu helfen, also eben genannter Sohn auftaucht und wütend zu uns spricht: „Das wirst du büßen! – Wachen, schnell wir haben Ratten im Stall“. Ganze zwei Wachen machen sich nun über uns her und ein wilder Faustkampf beginnt. Wir bekommen ordentlich eine rechte Harke verpasst, schlagen aber mit der Linken zurück und können erfolgreich einen Angriff des zweiten Mannes blocken. Nach einigen Schlägen liegt die erste Wache auf dem Boden und wir treten noch einmal ordentlich nach ehe sich dieser nicht mehr rührt. Nun gilt es die zweite Wache auszuschalten was uns nicht schwer fällt denn Aveline hat es Faustdick hinter den Ohren. Der Sohnemann fasst es als letzter und bekommt noch einen ordentlichen Tritt am Boden liegend verpasst ehe wir uns wieder um Thérèse kümmern, denn nun gilt es sie zum Ausgang zu geleiten und somit Heil von der Plantage zu bringen. Nach einem anstrengendem Weg auf dem wir immer wieder aufpassen mussten nicht erwischt zu werden und Aveline Anweisungen an Thérèse gab wann sie stehen bleiben und wann sie laufen soll, haben wir die Mission erfolgreich beendet und beichten unserer Stiefmutter die Situation, die uns sogleich ein wenig Geld gibt damit wir Thérèse ordentliches Kleiderwerk besorgen können damit sie aus der Stadt fliehen kann ohne als Sklavin erkannt zu werden. Hier zeigt sich das unsere Stiefmutter zwar nicht erfreut ist aber sofort ihre Hilfe anbietet und auch bei weiteren „Fällen“ gerne helfen möchte.

Unser Weg führt uns nicht nur nach New Orleans, wir beschreiten auch unbekannte Pfade in in den feuchten Sümpfen Bayou von Louisiana. Hier können wir neben dem Schwimmen durch nasses Sumpfgebiet auch viele Wege durch Astwerk auf luftiger Höhe finden und den ganz eigenen Charme der Sümpfe kennen lernen. Am Boden kann es uns auch schon einmal passieren das wir von einem Alligator angegriffen werden, dem wir durch Button-Mini-Spielen das Garaus machen können. Hier hätten wir uns ein wenig mehr Kampfgeist des Alligators gewünscht, die Kraft die normalerweise von solch einem Tier ausgeht, geht in Sekunden einfach unter weil wir keine Anstrengung spüren der solch ein Kampf mit sich bringt – der somit schon nach Sekunden für uns entschieden ist.

Unsere Gegner töten wir teils lautlos mit Combo-Kills in Zeitlupe durch vorheriges anvisieren auf dem Touchscreen oder pusten aus Entfernung mit einem Blasrohr und giftigen Pfeilen auf sie. Die Kämpfe sind sehr gut gestaltet und das Kampfsystem macht Spaß auch wenn das Plündern danach unseren Gesucht-Rang nach oben steigen lässt selbst wenn weit und breit niemand in der Nähe ist der uns dabei zusieht und wir jedes mal danach eine Waffe aufheben selbst wenn wir das nicht wollen. Die Animationen bei den Kämpfen und auch im Alltag, seien es Bürger die spielen, Männer die Balken streichen oder lallende Kapitäne die sich gerade die Hucke voll laufen lassen haben, sind sehr schön anzusehen und zeigen auf mit wie viel Liebe zum Detail Assassins Creed III Liberation umgesetzt wurde. Auch dem neuem Charakter Aveline wurde eine entscheidende Rolle bei der Geburt einer neuen Nation ins Geschichtsbuch geschrieben, während sie nicht nur für die eigene Freiheit, sondern auch für die ihrer Mitbürger kämpft. Man kann sich immer wieder in ihren Charakter hineinfühlen und fühlt sich bewegt von ihrer Herzensgüte anderen Menschen gegenüber, es sei denn sie meuchelt gerade einen Gegner, wobei man dabei immer das Gefühl hat das dieser es nicht anders verdient.

 

 

Assassins Creed III Liberation ist ein wunderschöner Ableger der Serie für die PlayStation Vita geworden, auch wenn er natürlich grafisch nicht mit seinem PlayStation 3 Bruder mithalten kann, und man teilweise denkt das einiges grafisch besser hätte werden können, vor allem wenn man Uncharted: Golden Abyss auf der PlayStation Vita gesehen hat. Trotzdem ist das Gesamtbild recht Positiv und viele im Internet beschriebene Ruckler oder Clipping-Fehler konnten wir nicht nachvollziehen oder entdecken, einzig Soundtechnisch gehört hier dringend nachgearbeitet. Wir haben teilweise Geräusche im 10 Sekundentakt als würde ein Charakter direkt neben uns stehen der gerade mit dem Besen ordentlich durchfegt. Geräusche von grölende Menschenmengen brechen einfach ab wenn wir in eine andere Gasse gehen ohne leiser zu werden und das Theme welches wir zur Synchronisation vernehmen können wenn sich die Kamera um uns dreht, bleibt zu 50% einfach aus. Auch wirken einige Sounds falsch gewählt oder billig, so zum Beispiel wenn die Lady mit ihren Stöckel-Schuhen im eigenem Haus umher läuft. Klar ist das solche Schuhe Geräusche machen aber das klingt als gäbe es im Haus nur diesen einen Sound. Die Deutsche Sprachausgabe ist super gelungen und zeigen richtig Gefühle wenn es die Situation erfordert. Und ganz nebenbei, ein Hacker scheint sich auch im Spiel breit gemacht zu haben, denn dieser führt plötzlich Codes aus um uns über den Animus zu kontaktieren. Die Karten finden wir ausreichend groß und sind nicht in fünf Minuten von Anfang bis zum Ende durch gelaufen, für einen Handhelden absolut genial. Teilweise gibt es Momente in denen wir etwas unbeholfen versuchen die Aufgaben zu erfüllen oder mit zuwenig Informationen im Regen stehen gelassen werden. So wird uns zum Beispiel kurz gezeigt, dass wir Schiffe mit Handelsware von A nach B schicken können aber wie das Ganze funktioniert mussten wir mühselig ausprobieren. Und ein zweites mal nachlesen war auch nicht möglich, gleiches gilt für eine Aufgabe in der wir unseren Schirm benutzen sollen, wir haben ihn zwar im Inventar stehen und sehen ihn auch an Aveline, aber ausrüsten im Hand-Menü können wir ihn nicht, fast verzweifelnd stellten wir dann fest das die Dreieck-Taste anscheinend genügte zu drücken. Alles in allem ist Assassins Creed III Liberation ein Spiel das Euch stundenlang an die PlayStation Vita fesseln wird, wenn es auch einige kleine Frustmomente mit sich bringt. Das Abenteuer um Aveline solltet ihr jedenfalls nicht verpassen!


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Autor: Davis Schrapel

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