
Und wer kann sich eigentlich nicht an solche magische Skyrim-Momente erinnern? Wer hat sich nicht schon einmal dabei erwischt, dass er minutenlang ohne Sinn und Zweck in der wilden Pampa steht, nur um die wunderschöne Idylle zu betrachten und zu bestaunen, die sich oftmals vor der eigenen Spielfigur durch verschiedene Elemente der Spielewelt des fünften Elder Scroll-Teils – meistens schlicht nach dem Untertitel Skyrim genannt – zusammensetzt. Doch wo wäre diese träumerische Idylle ohne entsprechende musikalische Untermalung, für die sich – wie auch für Skyrims Vorgänger – mal wieder Jeremy Soule verantwortlich zeichnet. Ich lehne mich nun ein wenig aus dem Fenster und behaupte schlicht, dass ohne Jeremy Soules orchestralen Beitrag, das komplette Konzept von Skyrim vermutlich nicht in der Form funktionieren würde, wie das Spiel es letztendlich tut.
Denn für mich war das i-Tüpfelchen, die Kirsche auf der Sahnetorte, immer die Musik – die mich in Verbindung mit den erlebten Spielstunden tief in die fantastische Welt von Himmelsrand sog und es immer noch tut. Es war die Musik, welche die zahlreichen Kämpfe gegen die Furcht einflößenden Drachen noch epischer gestaltete aber gleichzeitig die ruhigen, gar schon melancholischen Momente des Rollenspiel-Meisterwerks aus dem Hause Bethesda umso träumerischer wirken ließ. Und es war schließlich auch die Musik, die mich dazu bewegte, diese Zeilen hier zu verfassen und meine Eindrücke zu schildern. Denn erst vor kurzem habe ich mir extra aus der U.S.A. eine physikalische Version des kompletten Soundtracks zugelegt – inklusive Unterschrift von Jeremy Soule. Zehn lange Wochen musste ich auf die wirklich heißersehnte Stück Musik warten und billig war die ganze Sache dann auch nicht gerade. Aber ich kann Euch versichern, es hat sich mehr als nur gelohnt. Jeder Cent, jeder Euro ist es wert in die Elder Scrolls V: Skyrim-Soundtrack CD investiert zu werden. Doch warum?
Nun, erstens wartet der wunderbare Score, den man sich am besten bei Directsong bestellt, mit insgesamt vier CD’s und einer recht hochwertigen Verpackung auf. Und bitte glaubt mir wenn ich euch erzähle, dass es tatsächlich jeder Song, den ihr im Spiel jemals wahrgenommen habt, auf die vier Datenträger geschafft hat. Insgesamt sind es also 53 Stücke an der Zahl, was hinsichtlich anderweitiger (Videospiel-)Soundtracks eine recht üppige Menge zu sein scheint. Und dieser Schein trügt nicht: Über dreieinhalb Stunden pure Skyrim-Musik warten darauf von euren Ohren und eurem Gehirn aufgesogen zu werden. Es erwarten euch verschiedenste und vorwiegend orchestrale Stücke, die alle für sich ein bestimmtes, musikalisches Thema verfolgen. Von Skyrims pompöser Kampfmusik über eher melancholische Melodien, die beim Durchstreifen der lokalen Flora und Fauna oder örtlichen Sitze der Jarls ertönt, bis zu den entspannten Klängen der Tavernen, die so manch einer Abenteurer Abends in Himmelsrand aufsucht, ist so ziemlich alles an musikalischer Vielfalt vertreten.
Und schon der erste Track Dragonborn, der gleichzeitig als die Titel-Melodie gelten kann, versetzt euch in richtige Fantasy-Stimmung: Großartige Chöre, ein kryptischer Text über den Dovahkiin, den Drachengeborenen, und pompöse Arrangements versetzten Tagträumer sofort in die wundervolle, geheimnisvolle Welt von Himmelsrand. Dabei sind es aber gerade die ruhigen Stücke, die einen regelrecht in Träumerein schwelgen lassen. Far Horizon und vor allem Streets of Whiterun trumpfen hier mit ihren Streichereinsätzen auf. Dabei erinnert insbesondere letzteres Lied frappierend an einen ganz bestimmten Song des Herr Der Ringe-Soundtracks, was sich angesichts des gleichen Genres der sich ähnelnden Vorlagen aber wohl kaum vermeiden lässt. Vielleicht hat es mir gerade deshalb, eben dieser Track so angetan – ich würde ihn sogar als meine Lieblingskomposition bezeichnen. Aber auch die Komposition namens Frostfall ist wahrlich meisterhaft, denn beim Hören kommt es nicht selten vor, dass ihr das Gefühl verspüren werdet, inmitten einer frostigen, kalten Wintersnacht zu stehen und die leuchtenden Sterne im wolkenfreien, tiefschwarzen Himmel funkeln zu hören.
Ich habe mir den Soundtrack von The Elder Scrolls 5: Skyrim mit hohen Erwartungen gegenüber den Komponisten Jeremy Soule gekauft und wurde keineswegs enttäuscht. Was dieser Mann auf die Beine gestellt hat, ist schlichtweg nichts anderes, als einer der besten musikalischen Beiträge im Bereich der Videospielmusik. Der Soundtrack lässt sich aber auch ohne weiteres mit großen Hollywood-Produktionen á la Herr Der Ringe und Co. vergleichen. Denn insbesondere die wunderschönen, verträumten Melodien werden euch noch nach Tagen im Kopf herumschwirren. Wer also Skyrim, oder im Allgemeinen Videospiel-Soundtracks liebt, der sollte sich dieses musikalische Meisterwerk keineswegs entgehen lassen. Ein Hoch auf Jeremy Soule!

