In unregelmässigen Abständen werden wir eine eine Neue Kategorie bei GamesArt einführen, in der wir Euch unsere GamesArt Pixel Movements präsentieren. In dieser Kategorie gehen auf ein Element der Games-Branche näher ein, im positiven sowie im negativen. Wir beschreiben Euch ein wenig was uns daran gefällt oder warum wir dieses Element nicht mögen und warum es in unserem Augen ein Pixel Movement ist. Unser erstes Augenmerk wollen wir einen neuen Trend der Games-Branche richten, dem Online-Pass.
Es ist noch nicht sehr lange her, da waren Online-Pässe ein Fremdwort für Gamer. Electronic Arts jedoch meinte 2010 für alle seine Spiele offiziell den sogenannten Online Pass einführen zu müssen. Der Grundgedanke dahinter ist eine Maßnahme gegen den Gebrauchthandel von Computerspielen und sollte der Firma einen Anteil am Second-Hand-Markt verschaffen, denn daran würde man nichts verdienen. Erstkäufer eines Spiels werden durch beigelegte Gutscheincodes mit zusätzlichen Spielinhalten im Gegenwert von ca. 10 Euro belohnt. Diese Gutscheincodes sind nach Einlösung an einen persönlichen Benutzeraccount des Spielers gebunden und können daher bei Verkauf nicht weitergegeben werden. Möchte der Käufer einer gebrauchten Version diese zusätzlichen Inhalte ebenfalls nutzen, muss er sie entsprechend zusätzlich direkt von Electronic Arts oder über einen von EA genutzten offiziellen Vertriebskanal (z.B. Origin oder Online-Vertriebsplattformen der Konsolenhersteller) erwerben, oder aber er hat Glück und der Code wurde noch nicht eingelöst. Bereits im November 2009 wurden Online-Pässe erstmals mit Dragon Age: Origins und im Januar 2010 schließlich mit Mass Effect 2 Flächendeckend verwendet. Mittlerweile ist es fast Standard das alle Multiplayergames oder Multiplayermodi eines Spieles diesen Onlinecode voraussetzen. Auch andere Konzerne zogen nach und nach in dieses Konzept mit ein und brachten Ihre eigenen Online-Pässe, so unter anderem Sony, THQ, Warner Bros. und Ubisoft. Auch die PS-Vita die im Februar 2012 auch auf dem Europäischen Markt ihren Einzug feiert, wird von diesem Trend nicht verschont bleiben, erste Online-Pässe für PS-Vita Spiele gibt es bereits in Japan zu betrachten.
Anfangs wurde der Pass immer erklärt mit laufenden Serverkosten die man ja mit Onlinespielern nun mal hat. Das ein bereits zum Vollpreis verkauftes Spiel aber die Serverkosten eigentlich schon mit drin haben sollte wird da gerne verschwiegen. Denn selbst wenn das Spiel gebraucht wieder verkauft wird, kann immer nur einer damit gleichzeitig Online spielen, und diese Kosten wurden ja schon mit dem Vollpreis gedeckt. Viele Spieler fühlen sich über den Tisch gezogen und vergleichen den Onlinepass immer wieder mit einem gebrauchten Auto, welches man auch so oft wie man will verkaufen kann und eben keine weiteren Kosten an den Hersteller des Wagens abtreten muss. Wir von GamesArt sehen das Erscheinen der Online-Pässe vor allem darin, dass Spiele heute einfach viel zu schnell ihren Wert verlieren. Kaufte man früher Final Fantasy 7 für die PlayStation, so kostete dieses Spiel auch 2 Jahre später immer noch den Preis den man zum Start für hat hinlegen müssen. Heute kauft man im Oktober ein Spiel für 60€ welches dann im November vielleicht schon für 44€ zu haben ist. Das ist natürlich ein immenser Preisverfall und den versuchen die Entwickler eben mit dubiosen Mitteln entgegen zu wirken. Das eben dieser Preisverfall auch etwas mit der Qualität der Spiele zu tun haben könnte, wird natürlich bei den Branchenriesen bestritten. Während Spiele wie Assassins Creed einen Stundenlangen Spielspaß gewährleisten, hat man andere Kandidaten schon nach 5 Stunden durchgespielt. Das der Kunde dafür keine 60€ mehr auf den Tisch legen will ist verständlich und das zwingt die Händler zu Rabatten und die Publisher zu Preisnachlässen (und der Kunde ist dank Internet, Blogs, Test und Informationen meist schon vor Erscheinung eines Spieles genau darüber informiert, wie lange der Spielspaß gehen wird und vor allem ob es ihn überhaupt gibt!) Und genau diese Politik zerstört dann den Preis der guten Games, die sich dem Preisdruck beugen müssen und teilweise unweigerlich mitziehen. Für den Gamer dann natürlich gut, musste er früher lange sparen für ein Game, muss er heute nur etwas warten und schon kann man es sich leisten. Im Gebraucht-Markt-Sektor ist das Ganze dann noch komplizierter, bekommt man doch für ein gerade erst neu erstandenes 60€ Spiel fast nur noch 18€ geboten von den Gebraucht-Markt-Riesen, überlegt man sich den Verkauf gleich zweimal. Hinzu kommt beim Kauf von Gebrauchtware, der Online-Pass, der eben nochmal mit 10€ zu Buche schlägt, sofern man ihm denn benötigt. Die Games-Branche hat sich hier also eigentlich selber ins Fleisch geschnitten und wird früher oder später hoffentlich merken, dass sie sich in einem Teufelskreis befinden.

Auch kommt hinzu das in Iphone-, Adroid- und Facebook-Zeiten, der Games-Markt ordentlich durchgerüttelt wurde, und man auch online mit Browsergames jede Menge Spaß haben kann. Natürlich ist das nichts für die Grafik-Fetischisten aber der einfache Gamer begnügt sich mit dieser Technik und ist zufrieden. Ein Grund auch weshalb es Handhelden immer schwerer haben werden in naher Zukunft, denn die Tabletts und Smartphones sind auf dem Vormarsch und bringen den schnellen Games-Kick immer mit, ob offline oder online. Den Fehler, den Kunden als potenziellen Verbrecher abzustempeln, werden sie erst einmal verdauen müssen, denn in welcher Welt leben wir eigentlich in der es als Verbrechen angesehen wird ein Game gebraucht zu verkaufen OHNE das der Publisher daran verdient?! Die Frage die wir uns stellen ist ob die Branchenriesen diesen Fehler überhaupt erkannt haben, oder ob die Zahlen der Einnahmen so große Nummern schreiben, dass der Fehler übersehen wird…