Kunstausstellung Street Fighter II

Vom  9. November bis 12. Dezember 2011 zeigte das Computerspielmuseum in Berlin die Sonderausstellung „Street Fighter II“ des Künstlers Stefan Schwarzer. Wer diese Sonderausstellung verpasst hat, kann sich im Nachhinein noch über den Mini-Katalog einen Eindruck von den Kunstwerken machen.


Stefan Schwarzer – Foto und Copyright: Computerspielemuseum


 

Stefan Schwarzer gehört selbst der Generation an, die mit Street Fighter aufgewachsen ist. Er studiert Malerei und Grafik an der Kunsthochschule für Kunst und Design in Halle und hat seine Arbeiten in mehreren Ausstellungen (z.B. Einzelausstellung „S.Y.R.U.“ Koloni Dresden, 2008) vorgestellt. Inhaltlicher Schwerpunkt meiner Beschäftigung mit ‚Street Fighter II‘ war die Untersuchung seiner Symbolik im Bezug zur Realität und eine Analyse des Kampfes und Kämpfens im übertragenen Sinne.“, erklärt Stefan Schwarzer. „Das Spiel ist für mich eine Symbolisierung für den Kampf in unserer Gesellschaft um Aufmerksamkeit, um Liebe und die eigene Existenz.

Bei seinen Werken setzt Stefan Schwarzer nicht nur auf Bilder, sondern interpretiert das Spiel auch über Raum-Installationen oder Video-Collagen:

https://www.youtube.com/watch?v=9UW5awTcp5A

Das von Akira Nishitani und Akira Yasuda 1991 entwickelte Spiel wurde erstmals  von der japanischen Firma Capcom als Automat herausgebracht. Schnell entwickelte es sich zu einem globalen Hit und zeigte eine neue Art des Kampfspielgenres. Denn zum ersten mal konnten Spieler besondere Kampftechniken mit speziellen Tastenkombinationen auslösen. Neben vielen Folge- und Nachahmer-Titeln zeugen auch eine ganze Reihe von Filmumsetzungen vom Erfolg. Speziell in Deutschland sorgte „Street Fighter II“ aufgrund seiner Gewalthaltigkeit für Diskussionen.

Dieser bis heute anhaltende Bekanntheitsgrad und die sich an „Street Fighter II“ anschließenden gesellschaftlichen Kontroversen waren für den Leipziger Künstler Stefan Schwarzer der Anlass, sich dem Spiel über unterschiedliche Zugänge zu nähern. Dabei orientiert er sich an der fast unübersehbaren Fülle von im „Street Fighter“-Kosmos angesiedelten und im Internet zugänglichen Werken, die von der globalen Fan-Community produziert wurden und werden. Wie diese, benutzt auch Schwarzer verschiedenste Techniken – von Zeichnungen über Videos bis hin zu Daumenkinos, um sich dem Spiel zu nähern und ungewöhnliche Perspektiven zu eröffnen.

Stefan Schwarzer wirft mit seiner Arbeit einen analytischen Blick auf das Kreativitätspotential, das Computerspiele auch jenseits des eigentlichen Spielgeschehens freisetzen können.“, sagt Andreas Lange, Direktor des Computerspielemuseums. „Regelmäßig funktionieren sie als Kristallisationspunkte, die nachhaltig und global beachtenswerte Fanarbeiten evozieren und auf diese Weise die Teilhabemöglichkeiten, die Games sowieso ihrer Natur nach bieten, in größere gesellschaftliche Kontexte verlängern.“.

Autor: Nicole Çelikkesen

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