GamesArt Autor Tim Hildebrandt präsentiert Euch heute hier seine TOP 5 Videospiele. Diese kleine Reihe werden wir demnächst durch das gesamte GamesArt Team erweitern und jeder wird Euch seine persönlichen Highlights präsentieren. Dabei arbeiten wir uns natürlich von Platz 5 auf die 1 vor. Viel Spaß und gute Unterhaltung, vielleicht findet sich das eine oder andere Spiel ja auch in Euren Gamer-Herzen wieder. Wenn Ihr mögt, könnt Ihr auch sehr gerne Eure TOP 5 in den Kommentaren auflisten, wir freuen uns über jeden Input.
Top-Listen zu erstellen ist im Moment schwer in Mode geraten. Ich bin dem ganzen Aufgeliste nicht abgeneigt. Im Gegenteil. Ich habe bestimmt schon dutzende Tage an Nettozeit damit verbracht Videos der Top-Schauspieler, Top-Wetterphänomene oder Top-Cookierezepte zu gucken. Die Vorstellung wie sich andere für diese Listen den Kopf zerbrechen und sich mit anderen über die korrekte Auflistung kloppen finde ich sehr unterhaltsam. Meiner Meinung nach haben diejenigen die auf Anhieb einen Lieblingssong oder einen Lieblingsfilm nennen können wirklich ihre Leben beieinander, denn ich könnte mir nichts kniffligeres Vorstellen als mein Lieblingshobby in eine Top-Liste zu stopfen. Nichtsdestotrotz begab ich mich ins Tal des Masochismus und stelle euch meine ganz persönlichen fünf Lieblingsspiele of all fucking time vor.
Pokémon rote Edition – Game Freak
Den Anfang macht mein Erstkontakt mit den Taschenmonstern. Damals ging ich noch in die Grundschule und mein damaliger bester Kumpel, der nicht nur Zugang zu mehr Fernsehkanälen sondern zu mehr Spielen hatte, konfrontierte mich mit seinem #Gameboy über etwas unfassbar cooles, das nebenbei auch noch so auf #RTL2 im „Kinder kommen nach Hause gerannt um sich sofort eine Ladung Animes anzugucken“-Programm lief. Ich war fasziniert. Nachdem ich meinem Kumpel fast beim Durchspielen zugeguckt hatte (eine frühe Form von Let’s Plays), bekam ich endlich zum Geburtstag die #RoteEdition für meinen passend roten #GameboyPocket. Ich weiß nicht, wie oft ich das Spiel durchgespielt, mein süßes Glumanda sich in das lebenden Napalmbombardement Glurak verwandelt, alle Orden aus den Arenen gekloppt, die Spielwelt von einem Ende zum anderen bereist und meinen Erzfeind Gary endgültig besiegt habe. Aber es war verdammt oft. Kein Spiel fesselte mich öfter und länger an den Gameboy – auch ohne Handheld! Denn #PokémonStadium für das #Nintendo64 ließ mich, dank eines Controlleraufsatzes, meine völlig übertrainierten Kampfkolosse gegen andere Monster antreten – in 3D-Grafik! Das gab meinen Trainer-Exzessen eine merkwürdige Art der Befriedigung. Auch (ungeliebten) Freunde über Link-Kabel in einem Duell zu zeigen wer der Bessere ist, fügte noch mehr Egofutter ins ohnehin süchtig machende Spielprinzip. Auch Geheimnisse, deren Wahrheitsgehalt in der Spielerschaft umstritten ist, wehten wie Mythen durch den Schulhof. Wie zum Beispiel Mewto, das sich unter einem Lastwagen versteckt haben soll und das es einzufangen gilt, sobald man das Fahrzeug mit der Stärke-Fähigkeit beiseite geräumt hat; oder Missingno, das sich nur durch einen Trick (Veteranen kennen ihn) samt Paralleldimension zu erkennen zeigt und mir zum Dank meinen Spielstand verbrezelt hat. Ein großer Spaß an den ich mich auch nach über 15 Jahren noch gerne erinnere.

The Walking Dead – Telltale Games
Eines Tages wurde die erste Folge von #Telltales #TheWalkingDead für Umme auf #XboxLive angeboten. Ein paar Stunden später wurde die restliche Staffel gekauft – einige Tage später war ich begeistert, schockiert und traurig, aber vor allem froh eine derartige Spielerfahrung gemacht zu haben. Warum ist das so? Die Spielmechanik ist enorm zurückgefahren, mehr als ein paar Mal herumlaufen und gelegentliches Knöpfchen drücken durch Quicktime-Events wird mir nicht erlaubt. Aber das ist mir egal, denn der Fokus des Spiels liegt auf den Figuren. Allen voran Protagonist Lee Everett, der kein strahlender Held ist, sondern jemand mit einer schwierigen Vergangenheit und einer schrecklichen Tat, die auf seinen Schultern lastet. Seine Beziehung zur Neunjährigen Clementine ist der rote Faden in der Handlung. Zu erleben wie diese Vater-Tochter-Beziehung allen Schrecken der Zombie-Apokalypse zum Trotz weiterbesteht und sich entwickelt, ist rührend, schön und schrecklich. Zugleich ist es aber auch Zeugnis ganz großer Schreibkunst, denn die Dialoge, auf die man auch Einfluss hat und letztendlich auch auf Schlüsselereignisse, sind ohne viel Tamtam oder Kitsch auf den Punkt gebracht und erreichen direkt mein Herz. Dazu kommen die Enden der jeweiligen Episoden, die mich mit Gänsehaut, Tränen in Augen und offenem Mund vor dem Bildschirm zurücklassen. Das einzige Nicht-Telltale-Spiel das dies auch schafft ist #NaughtyDogs #TheLastOfUs. #Telltale hat mich mit der ersten Staffel richtig durch die Mangel genommen und dafür bin ich dankbar.

Batman: Arkham City – Rocksteady Studios
Wie erwähnt, so eine Top-Liste ist der pure Horror. Vor allem, wenn man der Fairness halber versucht nur ein Spiel aus einer geliebten Reihe unterzubringen. Jedes Spiel der #Arkham-Reihe hat seine besonderen Vorzüge, aber unter allen Teilen ist #BatmanArkhamCity am nächsten dran am „perfekten Spiel“. Wisst ihr noch wie es war mit Link durch Hyrule zu toben? Ein klassisch typisches Zelda lässt uns kämpfen, erkunden, neue Gegenstände einsammeln und mit ihnen experimentieren. In groben Zügen macht #ArkhamCity genau Das. Es ist ein Zelda im Batman-Kostüm und das ist perfide genial! Denn durch das reichhaltige Batman-Universum streut Entwickler #Rocksteady an jede Ecke des Gefängnisstadtteils Arkham City kleine und große Anspielungen an die Comics. Die Welt platzt vor Details! Und die heutzutage omnipräsente Open World ist die Beste, die ich kenne. Sicher, #ArkhamCity ist relativ überschaubar im Vergleich zum Gigantismus eines #GTA oder #JustCause. Aber durch einen permanenten Aktivitätssog haben wir nie das Gefühl eingesperrt oder gar gelangweilt zu sein. Gefühlt jeder Bösewicht will aufgehalten, überführt oder K.O. geprügelt werden. Apropos Prügeln: Die Kämpfe zählen zum Besten, was ich je spielen durfte. Ich verteile Schläge und Tritte und kontere markierte Attacken. Klingt nach #AssassinsCreed ? Weit gefehlt. Die Kloppereien sind unglaublich dynamisch und stecken volle Bewegung. Batman wird immer schneller und stärker je tadelloser ich kämpfe. Das wird im Spielverlauf schwieriger, weil mehr Gegnertypen mit anderen Angriffstaktiken auf den Plan treten. Das Beste ist es aber eine unzugängliche Passage zu sehen in der sich ein Sammelobjekt befindet und zu wissen „hierher komme ich mit einem neuen Gadget wieder“. Mit jedem neuen Ausrüstungsgegenstand wird die Welt größer, die Kämpfe komplexer und die Rätsel kniffliger. Sicher, #Darksiders macht das nicht anders – aber eben nicht so beispiellos motivierend! Und #MarkHamill als Joker ist der absolute Wahnsinn! Versprochen.

Mass Effect 2 – BioWare
Hier stehe ich wieder vor dem Serien-Dilemma. Jedes #MassEffect war eine tolle Erfahrung! Um Millimeter hat sich aber Teil 2 durchgesetzt. Das liegt zum einen daran, dass sich die Spielwelt stärker im Vergleich zum Vorgänger verändert hat und zum anderen daran, dass sich die Spielmechanik mehr vom Vorgänger unterscheidet als Teil 3. Nicht falsch verstehen. Ich liebe #MassEffect3 ! Nur habe ich an #MassEffect2 nichts auszusetzen. Der Anfang ist ein ziemlicher Schlag in die Magengrube. Mein Schiff, die Normandy (ja die Normandy mit der ich zig Stunden lang im ersten Teil die Galaxis erkundet habe und in der meine Crew und ich zu Hause waren), wird von einer unbekannten Macht, den Kollektoren, zerstört! Commander Shepard, mein Avatar, stirbt. Uff! Damit ist aber noch nicht aller Tage Abend. Shepard wird in einem Experiment wiederbelebt – zwei Jahre später, während sich die Galaxis an den toten Helden erinnert. Mein neues Leben verdanke ich dem Unbekannten (auf Englisch etwas cooler Illusive Man), dem Kopf der Promensch-Organisation Cerberus. Einer Art interstellarer PEGIDA mit Hirn, Geld und Handlungsinitiative. Für diesen charismatischen aber zwielichtigen Mann, der im Original klasse von #MartinSheen gesprochen wird, sollen wir der Bedrohung auf der Spur gehen. Dafür muss eine Crew rekrutiert werden. Einige sind lieb gewonnene Bekannte aus dem Vorgänger, die Neuzugänge stehen den Veteranen in Nichts nach. Für jeden muss eine Rekrutierungsmission und eine Vertrauensmission absolviert werden. In den Missionen und in vielen Dialogen lernen wir unsere Crew besser kennen. Ihre Persönlichkeit, ihre Dämonen, alles. Mit einigen können wir Romanzen anfangen abhängig von Geschlecht und Gesinnung der Figuren. Nach Stunden haben wir jeden einzelnen wirklich lieb, sogar die Quotenkotzbrocken. Zusammen in einer neuen und im Spielverlauf aufgemotzten Normandy wagen wir uns ins Herz der Galaxis auf eine Selbstmordmission, die, abhängig von unseren Entscheidungen, vielleicht nicht jeder überlebt. Das hat das Finale für mich unfassbar packend gemacht. Ich bange um jeden meiner Schützlinge und muss mir immerzu meine nassgeschwitzten Hände abtrocknen. Und als es schließlich vorbei ist, löst sich die enorme Anspannung und man atmet tief durch – das war etwas besonderes.

Super Mario 64 – Nintendo Entertainment Analysis & Development
Der erste Platz gehört ganz der Nostalgie. #SuperMario64 war das Spiel auf der ersten Konsole, die ich je hatte. Zusammen mit meiner Schwester habe ich Myriaden Stunden Spielzeit ins Modul versenkt. Jeden Winkel des Schlosses haben wir erkundet, jede Rutschbahn berutscht und jedes Gemälde besucht. Nur alle Sterne haben wir nicht eingesammelt. Bis zum heutigen Tage bleibt uns ein Stern verwehrt. Ein Schmerz, der bleibt. Was auch bleibt sind die Erinnerungen an die vielen abwechslungsreichen Levels. Wüsten, Meere, Auen, Vulkane, Himmelsfestungen – und alle vollgestopft mit Gegnern und kniffligen Sprungeinlagen. Unvergessen bleiben auch die Konfrontationen mit dem furchterregenden Bowser, der mit jedem Male schwerer zu besiegen war. Je weiter wir kamen desto mehr war im Schloss los: Irgendwann irrten mehr Gestalten durch scheinbar größer werdende Anwesen inklusive Geister. Apropos: Als Kind wurde das Spiel für mich etwas schaurig. Den Rest gab mir aber folgende Situation: Ich Stöpsel spiele alleine in meinem Zimmer. Es ist dunkel, kein Licht brennt. Ich spiele und spiele und entscheide mich diese vereiste Rutschbahn im Schneelevel zum X-ten Mal anzugehen als plötzlich mit einem donnerlauten Quaken ein Riesenpinguin vor Mario steht. Ich bekam den Schrecken meines Lebens. Eine vollkommen triviale Situation wurde zum Inbegriff von Unberechenbarkeit und Horror – nur weil ein Pinguin lautstark Mario zum Rennen herausforderte. Jedenfalls war das das erste richtige Spiel mit dem ich viel Zeit verbrachte. Und alle danach folgenden sollten sich an Marios erstem 3D-Abenteuer messen. Sicher mich haben mittlerweile mehr Spiele viel länger und viel intensiver gepackt, aber die vielen Kindheitserinnerungen kann einfach kein #Halo , kein #Jak&Dexter und kein #TombRaider schlagen.
