Seid gegrüßt Reisende – mein Name ist Talion, und dieses Tagebuch erzählt meine Geschichte:

Heute war ein schöner sonniger Spätsommertag. Ich habe meinem Sohn den Umgang mit dem Schwert gelehrt, als uns plötzlich eine Horde Uruks angriff. Mit aller Kraft haben wir uns gegen sie gewehrt und erfolgreich in die Flucht geschlagen! Aber damit nicht genug, ich musste mitansehen, wie die schwarze Hand Saurons meine Familie ermordete. Ich jedoch, blieb vom Tod verschont. Während ich auf Mordor wandle, ist meine Familie nicht mehr bei mir, sie ist Tod. Es liegt an mir und meinem neu gewonnen Freund und Rachegeist Celebrimbor, Saurons Armee zur Strecke zu bringen und den Verlust meiner geliebten Frau und Sohnes zu rächen.

„Und genau das ist es, was das Nemesissystem und Mittelerde: Modors Schatten interessant und unterhaltsam gestaltet, zumal Ihr immer wieder auf neue, klasse designte Uruks stoßen werdet, die allesamt ihren eigenen Charakter und Synchronsprecher haben.“

Der Trieb nach Rache, hat mich in meinem Vorhaben gestärkt und mich durch unzählige Uruks-Schlachten getrieben. Ich sammelte nützliche Informationen über diverse Hauptmänner, um mir Stück für Stück den Weg nach oben zu kämpfen. Dabei hat sich der Celebrimbor als wirklich nützlich erwiesen. Mit seinen Fähigkeiten habe ich jederzeit die Möglichkeit, mich unbemerkt an Feinde zu teleportieren und diese effizient lautlos zu erledigen. Ebenso erfahre ich durch seine Hilfe die Stärken und Schwächen der Hauptmänner. Ich kann mit den Fähigkeiten des Rachegeistes die Gedanken der Uruks und Tiere beeinflussen, so etwas hätte vorher nie für möglich gehalten. Ich kann die Gegner sogar dazu bringen an meiner Seite zu kämpfen. Mit vorschreitendem Vorankommen erlangte ich auch neue Fähigkeiten, womit ich mehr Freiheiten und Abwechslung erhielt um meinen Widersachern den Weg zum ewigen verderben aufzuzeigen. Ab und an widme ich mich zum Zeitvertreib auch der Befreiung von Geiseln. Diese erwiesen sich als in vielen Situationen als sehr nützlich, denn so komme ich viel einfacher an Informationen die ich brauche um die Gefolgsleute von Sauron zur Strecke zu bringen. Andernfalls suche ich nach Artefakten, die die Geschichte von Celebrimbor erzählen, oder jage Uruks mit dem Bogen. Vor einigen Tagen erst, schlich ich mich ein Lager und schalte eine ganze Truppe von diesem Crog saufenden Gesindel aus. Meine Rache ist süß und ich hoffe sie schmeckt Euch!

Mittelerde: Mordors Schatten wurde zeitlich zwischen Herr der Ringe und Der Hobbit angesetzt und wirkt immer wieder als sei es direkt aus einem Peter Jacksons-Film entsprungen. Unser spielbarer Charakter Talion, ist eine erfundene Figur die nicht in J.R.R. Tolkiens-Büchern vorkommt. Nach seinem Tod wurde er jedoch nicht als Toter akzeptiert und wandelt daher halb Mensch, halb Geist durchs kahle von patrouillierender Uruk-Horden bevölkerte Land. Celebrimbor – sein Rachegeist, ist im Grunde seine zweite Persönlichkeit und erlaubt ihm unter anderem einen fließenden Übergang ins Reich der Schatten. Seine Geschichte wird dabei eindrucksvoll in schönen Zwischensequenzen erzählt und die Kämpfe haben gehen flott von der Hand, wenn man die Kontertaste nicht ausser acht lässt.

Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase geht die Steuerung der Kämpfe wirklich einfach von der Hand und man freut, sein erstes großes Gemenge an Uruksoldaten zur Strecke gebracht zu haben, ohne dabei das Zeitliche zu segnen. Denn das kann am Anfang schon öfter passieren, da der Schwierigkeitsgrad schnell anzieht und dann hoch gesetzt ist. Es macht einen ungeheuren Spaß eine Horde Uruks mit dem Freeflow-Kampfstil fertig zu machen. Die Animationen sehen echt sehr gut aus und man kann sich an den verschiedenen Move’s auch nicht so schnell sattsehen. Die tolle Gestaltung der Welt und das Spielgefühl, kommen einfach spitze rüber – wir fühlen uns immer wieder Mitten hineinversetzt in die Geschichte und packenden Kämpfe.

Wir haben die Wahl unsere Fähigkeiten im Umgang mit Bogen, Schwert und Dolch steigern und zu trainieren. Allesamt werden, je nachdem wie gut man in der jeweiligen Disziplinen ist, schwerer im Verlauf aber niemals unfair. Dank unserer zweiten besseren Hälfte dem Rachegeist, besitzt man weitere Fähigkeiten die wirklich nützlich sind. Zum Beispiel kann man mit der Aktion Aufzehrung seine Pfeile wieder aufladen, was sehr praktisch ist, da nicht an jeder Ecke Pfeile zu finden sind. Mit den Fähigkeiten von Celebrimbor, hat man zudem auch die Möglichkeit Uruks, Caragors und Graugs Gegner zu beeinflussen.

NAMENSGEBUNG: WARUM NICHT HERR DER RINGE

Lead Designer Bob Roberts, erklärte in einem Interview mit Eurogamer, warum nicht der Namen Der Herr der Ringe im Titel mit verwendet wurde. Die Namensgebung scheint wohl vorerst geplant gewesen zu sein, wurde aber laut Bob Roberts verworfen und man entschied sich letztendlich bewusst für den Namen Mittelerde. Grund dafür war, sich abzuheben und dennoch mit der Geschichte eine Einheit zu bilden. Mittelerde: Mordors Schatten wurde zwischen Der Hobbit und Der Herr der Ringe angesiedelt und erzählt eine eigenständige Geschichte mit teils bekannten Charakteren. Die Last-Generation Konsolen PlayStation 3 und Xbox 360 kommen erst ab dem 20. November 2014 in den Genuss – PC, PlayStation 4 und Xbox One Zocker durften bereits seit dem am 02. Oktober 2014 in die Schlacht ziehen.

Leicht sind die großen Kämpfe nicht, denn die Hauptmänner und Häuptlinge kann man nicht mal eben so ala Assassins Creed um die Ecke bringen. Hier gilt es erst einmal die Stärken und Schwächen der Hauptmänner herauszubekommen. Mithilfe von Celebrimbor, gelangt Ihr nach der Vernichtung kleiner Gegner an die gewünschten Informationen und hier erfahrt Ihr auch des öfteren, wo sich der Hauptmann überhaut befindet. Erst einmal ausgemacht müsst Ihr Euch an die Säuberung der Umgebung machen, denn eine richtige Horde an Gegnern lassen Euch irgendwann keine andere Wahl als die Flucht zu ergreifen.

Die Uruks stehen im ständigen Machtkampf untereinander. Diese kann man bei Bedarf auch beeinflussen und sich einen Vorteil damit einholen. Solltet Ihr aber einen Kampf verlieren, steigt der jeweilige Uruk in seiner Macht auf und das wirklich grandiose daran ist, dass es nach der einen Niederlage trotzdem weiter geht. Durchkreuzen sich Eure Wege erneut, wird sich der Uruk daran erinnern und eine kleine in Szene gesetzte Ansage halten, die auf Eurer Versagen im vorherigem Kampf eingeht. Und genau das ist es, was das Nemesissystem und Mittelerde: Modors Schatten interessant und unterhaltsam gestaltet, zumal Ihr immer wieder auf neue, klasse designte Uruks stoßen werdet, die allesamt ihren eigenen Charakter und Synchronsprecher haben.

Entwickler Monolith Productions bedient sich bei seinem Werk Mittelerde: Modors Schatten an Elementen einiger bekannter Blockbuster, aber das ist auch überhaupt nicht schlimm, denn diese wurden perfekt miteinander kombiniert. Das Nemesissystem ist eine neue Erfahrung und setzt den Spielspaß auf ein neues Level. Die Geschichte rund um das Abenteuer motiviert zum Weiterspielen, kann aber mit denen der Filme nicht mithalten. Ihr erfahrt immer mehr was die Herkunft des Rachegeistes angeht und seiner Verbindung mit dem einen Ring, einem Ring Sie zu knechten – ach lassen wir das ;) (übrigens Gollum wird Euch auch über den Weg laufen!). Neben der anfänglich begehbaren Landschaft Ûdun, dürfen wir auch noch eine zweite Welt betreten, ein etwas farbenfroheres Gebiet mit dem Namen Nurn. Die Parkour-artigen Kletterpassagen spielen sich gewohnt flink und Gegner haben ein recht beschränktes Sichtfeld, dass uns aber auch zugute kommt, denn haben wir einmal Alarm ausgelöst kann es schnell zu spät sein für unser MenschGeistliches Abbild Talion. Haben wir eine längere Combo-Serie ohne Unterbrechung geschafft, können wir unseren Rachegeist einen Special Move ausführen lassen. Auch Fernkämpfe sind möglich, hier arbeiten wir uns sprichwörtlich mit Pfeil und Bogen durch die Gegner. Anfangs noch in Zeitlupe können wir das Zielen leicht ausführen, wobei uns diese nur für kurze Zeit zur Verfügung steht und die Gegner dann schnell auf dem Weg zu uns sind. Hier wird aus einem Fernkampf also schnell ein Nahkampf!

 

 

Mittelerde: Mordors Schatten ist ein rundum unterhaltendes und gelungenes Spiel. Neben den spannenden Missionen, könnt Ihr auch bei einer Runde Blumen pflücken, die Spielwelt erkunden. Das großartige Nemesissystem sucht seinesgleichen und ist somit das Sahnestück des Spieles. Die Vielzahl an unterschiedlichen und charakteristisch designten Gegner, ist umwerfend. Denn jeder Hauptmann im Nemesissystem besitzt andere Stärken und Schwächen, die Euch herausfordert, Eure Auseinandersetzungen jeweils unterschiedlich zu planen. Diesbezüglich hat man die Möglichkeit die Hauptmänner direkt zu konfrontieren, wobei nur deren Identität aufgedeckt wird. Besorgt Ihr Euch vorher Informationen durch das Verhören bestimmter Uruks, erfahrt Ihr seine Schwächen und Hintergrundinformationen – dabei kommt die Fähigkeit Eures inneren Begleiters Rachegeist ins Spiel. Mit ihm könnt Ihr in den Geist eurer Gegner eindringen oder Reittiere beeinflussen. Zusätzlich spendiert unser Freund einen Bogen, womit dann zum Beispiel die Fähigkeit sich zu Feinden zu teleportieren, erlernt werden kann. Dieser Skill ist im übrigem auch sehr nützlich, wenn man vor einer zornigen Horde Uruks fliehen muss. Die Kämpfe sehr schön in Szene gesetzt, überall spritzt dunkles Urukblut durch die Gegend, Ihr bekommt Special Moves zu sehen und nach der Befragung eines Uruks hat dieser auch keinen Kopf mehr zum Lachen… Mittelerde Mordors Schatten bietet viele Sehenswürdigkeiten, das Gameplay und vor allem das Nemesissystem gestaltet dieses Spiel sehr abwechslungsreich, wobei Ihr für zahlreiche Stunden in die Welt von Mordor eintauchen könnt. Auch wenn Eure Aufgaben meist aus Kämpfen bestehen, oder eben in diesen Enden, machen diese sehr viel Spaß, vor allem, wenn man es schafft eine ganze Horde Uruks niederzumetzeln. Die Deutsche Sprachausgabe kann sich hören lassen und zeigt wieder großen Produktionen wie Metal Gear Solid oder Final Fantasy wie es sich eigentlich für ein richtiges Machwerk gehört – nämlich Deutsche Sprachausgabe und nicht Englisch mit Untertitel (oder wahlweise beides)! Der Soundtrack aus den Federn der Komponisten Garry Schyman und Nathan Grigg rundet das Spiel perfekt ab, letzterer arbeitet fest für Monolith Productions und Garry Schyman ist bekannt für seine Arbeiten an Spiele-Soundtracks wie BioShock Infinite und Dante’s Inferno. Leider haben wir keine Möglichkeit gefunden den Soundtrack käuflich zu erwerben, Warner Bros. Entertainment GmbH – bitte nachbessern :D . Mittelerde Modors Schatten ist für alle Herr der Ringe-Fans ein absoluter Pflichtkauf.


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Autor: Sebastiano A. Leonardi

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