GamesArt Pixel Movements: Game Soundtracks

In unregelmässigen Abständen präsentieren wir Euch GamesArt Pixel Movements. In dieser Kategorie gehen wir auf ein Element der Games-Branche näher ein, im positiven sowie im negativen. Wir beschreiben Euch ein wenig was uns daran gefällt oder warum wir dieses Element nicht mögen und warum es in unserem Augen ein Pixel Movement ist. Diesmal richten wir unser Augenmerk auf ein Element das eher für die Ohren bestimmt ist, dem Soundtrack.

Berühmte Komponisten für Spielesoundtracks gibt es schon sehr lange und sehr viele. Ein neuer Trend in diesem Genre ist jedoch, sich auch Komponisten mit an Bord zu holen, die sich bisher vor allem durch Soundtracks für Filme verantwortlich zeigten. Einer der ersten der uns hierzu einfällt war Harry Gregson-Williams, der den Soundtrack zu Metal Gear Solid 2 komponierte. Das geniale Orchestrale Meisterwerk fand riesige Zustimmung in der Snake-Fangemeinde und das verdanken wir niemandem geringerem als Hideo Kojima, der durch den Score zum Film The Replacement Killers auf Harry Gregson-Williams aufmerksam wurde. Für ihm stand daraufhin fest, wenn einer den Soundtrack zu dem Spiel des Jahres produziert, dann Harry Gregson-Williams. Und mit der Zielstrebigkeit von den Japanern, konnte Hideo Kojima dann Harry Gregson-Williams überzeugen, und das obwohl dieser anfangs überhaupt kein Interesse daran hatte. Im Jahr 2003 war es dann soweit und Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty erblickte das Licht der Spielerwelt und der Soundtrack war auch sofort über den Publisher Konami direkt zu beziehen. Auch wenn Harry Gregson-Williams nicht das Metal Gear Solid – Main Theme komponiert hat (nur neu interpretiert), bleiben dennoch viele Stücke die aus seiner Feder stammen und dem Spiel sein absolut gigantisches Flair verpassen. Das Original Metal Gear Solid – Main Theme“ ist komponiert und arrangiert von TAPPY.

Heute gehört es mittlerweile zum guten Ton eines Soundtrack-Komponisten, auch Aufträge für die Vertonung eines Spieles anzunehmen. So hören zum Beispiel alle Fans der Skylander-Reihe, das Theme direkt aus den Federn vom Deutschen Meister in Hollywood: Hans Zimmer, der zufällig auch noch der Ausbilder von Harry Gregson-Williams war. Auch Call of Duty-Fans durften schon den Künsten von Hans Zimmer lauschen und haben ihm das Theme sowie das Outro zu Call of Duty: Modern Warfare 2 zu verdanken, während der Rest des Scores aus den Federn von Lorne Balfe stammt, der sich 50:50 im Genre Film- und Videogame-Soundtracks aufhält. Viele Komponisten haben sich auch mehr oder weniger auf das Genre Videospiel-Soundtrack spezialisiert, so zum Beispiel der aus Dänemark stammender Jesper Kyd, der vielen durch seine tollen Soundtracks zu Spielen wie Assassins Creed oder Darksiders 2 bekannt sein dürfte. Wir von GamesArt haben sogar schon ein tolles Interview mit Jesper Kyd führen dürfen, dass wir Euch an dieser Stelle nicht vorenthalten wollen und zu finden ist es HIER. Für den Soundtrack zu God of War: Ascension holte sich Sony Computer Entertainment und Santa Monica Studios einfach mal eben den Filmkomponisten Tyler Bates mit ins Projekt. Der durfte dann nach seinem großen Erfolg zum Soundtrack des Filmes 300 nun in einem Videospiel mit ähnlichem Hintergrund zeigen, dass er auch dieses Genre sehr gut beherrscht. Sein erstes Videospiel-Projekt war das zwar nicht, so hat auch Tyler Bates schon an Videospielsoundtracks zu Watchmen: The End is Nigh oder zu Sucker Punch: Annihilation gearbeitet, damit aber seinen Bekanntheitsgrad nicht nach oben schrauben können, im Gegenteil, es kann auch völlig an den Spielern vorbei gehen diese Information, wenn damit nicht auch geworben wird, oder noch besser sogar ein Soundtrack zum Kaufen auf CD bereit steht. Einige Komponisten erhalten sogar erst wirkliche Anerkennung mit Arbeiten an Videospielsoundtracks. So hat auch Austin Wintory schon einige Soundtracks zu Filmen geschrieben und veröffentlicht, aber erst mit seiner Arbeit am Videospielsoundtrack zu Journey bekam er einen schwunghaften Bekannheitsgrad-Aufstieg, wurde sogar für den Grammy nominiert. Und am 10. Februar 2013 war es soweit, zu den 55. Grammy Awards gewann Austin Wintory für den Soundtrack zu Journey, den ersten Grammy-nominierten Videogamescore-Award überhaupt. Nur einen Monat später, gewann Austin Wintory einen BAFTA Award, ebenfalls für seine grandiose Arbeit an Journey.

Dieser Inhalt ist leider nicht verfügbar. Bitte erlaube Cookies und stimme unseren Datenschutzbestimmungen zu.


 

Und auch Austin Wintory hat bereits mit GamesArt ein Interview geführt, dass ihr HIER lesen könnt. Während grandiose Komponisten wie Nobuo Uematsu einfach von ihrem Arbeitgeber mehr oder weniger beurlaubt werden und nach jahrzehntelanger Arbeit an Final Fantasy-Projekten einfach ausgetauscht wurden, und das, obwohl gerade die Soundtracks von Nobuo Uematsu das Flair der Final Fantasy-Reihe ausmacht und die Fans es lieben, haben andere Komponisten die Möglichkeit sogar beides zu machen. Der Komponist zum Film und Videospielprojekt Defiance ist aus einer Feder und einer Hand: Bear McCreary, der sich schon durch die Soundtracks zu den TV-Serien The Walking Dead, Eureka und Battlestar Galactica einen Namen gemacht hat. Ihr erlebt in Defiance dynamische Missionen, gewaltige Koop-Schlachten und die gigantischen Spielumgebung die Euch auf eine Entdeckungsreise schicken. Der Entwickler Trion arbeitet mit Syfy zusammen und bietet Euch neben dem Online-Spaß auch noch eine TV-Serie an die im wöchentlichem Rhythmus ausgestrahlt wird und dadurch Einfluss auf das Spiel nimmt und Euch die Möglichkeit bietet, Einfluss auf das TV-Serien-Geschehen zu nehmen. Diesen Schritt kann man ohne Zweifel als Revolutionär bezeichnen, und hier auf nur einen Komponisten zurück zu greifen hat sein gutes, denn erst so verschmelzen wirklich beide Welten miteinander.

Doch auch Nobuo Uematsu hat weiterhin ordentlich Arbeit, denn seine Werke werden auf der ganzen Welt geliebt und gespielt. So auch am 11. März 2013 in Wuppertal, dass dort stattfindende Live Konzert bekannter „Final Fantasy“-Musik wird in der Historische Stadthalle Wuppertal aufgeführt. Und neben tollen Ohrwürmern habt ihr sogar die Chance den Urvater der schönsten Final Fantasy Themes – Live zu erleben, denn Nobuo Uematsu wird ebenfalls vor Ort sein und neben ihm auch Masashi Hamauzu, der sich zum Beispiel für den Soundtrack aus Final Fantasy X verantwortlich zeigte. Das Sinfonieorchester Wuppertal wird in Zusammenarbeit mit dem deutschen Pianist Benyamin Nuss für Gänsehaut sorgen. Die Karten für die Veranstaltung sind aber leider schon ausverkauft, konnten HIER erworben werden. Und eine Stunde vor Start stehen Euch die Stars für eine Autogrammstunde zur Verfügung. Die Videospielindustrie hat endlich verstanden, was ein toller Soundtrack zu einem Videospiel alles bewirken kann und investieren hier auch kräftig. Was sie aber noch lernen und verstehen müssen, ist die Tatsache, dass eine Limited Edition eines Spieles mit 10 ausgesuchten Soundtracks vielleicht sogar nur als Download-Code beiliegend, die Gamer eher wütend macht als sie freudig stimmt. Der Soundtrack zum 2013 erschienenen Tomb Raider besteht aus insgesamt 20 Tracks, die Käufer der Survival Edition bekamen von Publisher Square Enix ganze 10 Tracks davon ab. Die Käufer der noch teureren Collectors Edition waren aber auch nicht besser dran. Sony hat da schon wieder eine ganz andere und vor allem bessere Politik, denn zu Spielen wie Uncharted: Golden Abyss gibt es im PlayStation Store die Möglichkeit den Soundtrack für einen kleinen Preis komplett käuflich zu erwerben. So ist man HIER schon mit 4,99€ dabei und erhält dafür ganze 14 Tracks. Oder den Soundtrack HIER zu flOwer für nur 1,99€ und über eine Stunde Spielzeit. Sogar kostenlose Soundtracks spendiert Sony im MP3 Format, so zum Beispiel den zum Kunstwerk Datura, zu finden HIER. Und die Downloadzahlen können sich sogar sehen lassen, denn auch wenn Sony keine offiziellen Zahlen präsentiert, so kann man doch sehen wie oft mindestens der Soundtrack verkauft wurde und der zu flOwer weißt zum Beispiel ganze 420 Sterne Bewertungen auf.

„Es gibt wundervolle Soundtracks für Spiele und Filme und wir hoffen auch weiterhin auf Klänge die uns einem Orgasmus im Ohr bescheren – [Eargasm]

Bewerten kann man aber nur wenn man wirklich gekauft hat, dabei lassen wir mal offen, dass wahrscheinlich 70% aller Käufer danach den PlayStation Store kein zweites mal öffnen, nur um eine Bewertung abzugeben. Das Geschäft mit den guten Tönen kann sich also nicht nur Hören sondern auch Sehen lassen, und wir hoffen einfach, dass die Publisher endlich dazu lernen und den Gamern nicht nur die Hälfte als vollwertiges Produkt verkaufen. Wir lieben jedenfalls Videospielsoundtracks, weil sie eben flexibler sein müssen und nicht wie in Filmen rein auf Szenen zurecht geschnitten sind. Ein Videospielsoundtrack hat natürlich auch fertig gescriptete Szenen die vertont werden müssen, aber ein Soundtrack in einem Spiel muss sich flexibler anpassen, also auf Aktionen die der Spieler ausführt eingehen. Ein Charakter im Spiel, der gerade Alarm auslöst, erfordert dann ein neues Flair und das muss auch mit dem richtigen Soundtrack aufgebaut werden, ein einfacher Wechsel des Titels kann hier nicht helfen, da muss die Musik sich flexibel anpassen und Übergänge bieten die den Spielfluss kein Stein im Weg sind. Einem Komponisten wird also beim komponieren eines Soundtracks für ein Videospiel viel mehr abverlangt, als bei einem Film. Es gibt wundervolle Soundtracks für Spiele und Filme und wir hoffen auch weiterhin auf Klänge die uns einem Orgasmus im Ohr bescheren – Eargasm. Wir lieben Soundtracks zu Games so sehr, dass wir Ihnen eine eigene Kategorie gewidmet haben, in der wir uns mit der Kunst für die Ohren genauer befassen – wir liefern Euch unter VOLUME einzelne Reviews speziell zu Soundtracks von Spielen. In diesem Sinne postet uns doch Eure Lieblings-Spielesoundtracks, wir sind gespannt!

Autor: Davis Schrapel

Dieser Inhalt ist leider nicht verfügbar. Bitte erlaube Cookies und stimme unseren Datenschutzbestimmungen zu.